Was geschieht nicht alles in Zeiten von Corona und „Social Distancing“. Jetzt fange ich nach gefühlt Jahrzehnten sogar wieder an Platten-Kritiken zu verfassen. Und das will echt was heißen!
Und ich habe auch etwas dabei gelernt. So zum Beispiel, dass es das Genre Horror-Punk gibt. Zu den Vertretern dieses Genres gehören die aus Schweden stammenden LEFT HAND BLACK, welche ihr Debut-Album schlicht nach ihrem Bandnamen betitelt haben. Der Name an sich dürfte sicherlich Erinnerungen an den Titel von DANZIG hervorrufen.
Irgendwo zwischen MISFITS & RAMONES
Die Platte selbst wurde auf Wolverine Records veröffentlich und enthält 13 Songs, von welchen es 3 über die 2-Minuten-Marke schaffen und „Your Vice Is a Locked Room“ mit 03:44 geradezu epische Länge erreicht für LEFT HAND BLACK Verhältnisse. Stilistisch erinnern LEFT HAND BLACK an Bands wie MISFITS aber auch RAMONES. Der Sänger zeichnet sich durch eine tiefe und sonore Stimmlage aus. Hier sei ein Vergleich mit George Ezra gestattet, auch wenn dieser einer anderen Musikrichtung zuzuordnen ist.
LEFT HAND BLACK fühlen sich in kleinen Punk-Clubs wohl
Die Songs selbst zeichnen sich alle durch ein flottes Grundtempo und eingängige Melodien aus. Toller Punk-Rock, welcher live in einen kleinen Club so richtig gut zur Wirkung kommen sollte. Trotz dem Genre Horror-Punk macht die Platte beim Durchhören richtig Spaß und animiert zum Mitgrölen, so wie es sein soll. Erwähnen möchte ich hier noch die erste Single-Auskopplung „Murder on my Mind“, welche mit dem zweistimmigen Refrain doch noch ein wenig über die anderen 12 Titel herausragt. Aber alles in allem ein sehr gutes und kompaktes Album. Daumen hoch und macht weiter so!
VÖ: 27.03.2020
Label: Wolverine Records
LEFT HAND BLACK: Left Hand Black Tracklist
Dead Heat
28 Days Later
Deep Rising
Lets Scar Jessica To Death
Children Of The Night
Behind The Green Door
Long Live The New Flesh
Army Of Darkness
Walking Dead
Jaws
Murder On My Mind
Your Vice Is a Locked Room
Devil In Miss Jones