Grooooovy Baby! Okay, das hatte ich in der Form echt nicht so erwartet. Waren KERRETTA bei Vilayer schon gut, aber doch irgendwie noch ziemlich im regulären Postrock verankert, haben die Finnen jetzt mal ihre groovigere, catchigere Seite ausgepackt. Eine Seite, die mal richtig gut gefällt.
Denn im Gegensatz zu früher bleiben Songs wie der Opener A Way To Uprise richtig gut im Ohr hängen. Auch in Verbindung mit dem vermehrten Einfluss von Synths liegt die Vermutung nahe, dass hier jemand Nachhilfestunden bei ZOMBI und MASERATI genommen hat. Wenn ja – dann haben die sich richtig gelohnt. So kann meine Kritik bei der Vorscheibe diesmal definitiv an den Nagel gehängt werden. Was sich hier in den 41:16 präsentiert, sind wirklich, wirklich gute Songs und diesmal auch mit einigen Hits im Gepäck. Die schwebenden Gitarrenlinien bei Halls To Wherever, der stampfende Beat bei A Way To Uprise, das schon fast technoid anmutende Bloodlines, welches die Bassdrum durch deinen Gehörgang pumpt, der stockende akzentuierte Bass bei By The Throats, die verträumten Delaygitarren bei Shepherds Thread… hier versammelt sich so einiges, was nennenswert ist und einem immer wieder im Gedächtnis bleibt.
Dass auch hier der Gesang fehlt ist hier nicht als Makel anzurechnen. Im Gegenteil, die Band setzt dafür immer wieder geschickt ordentliche Riffwände dazwischen, wenn eine Langeweile drohen sollte und hält damit den Hörer bei Laune. Wer da nicht mitwippt oder gar seinen Adoniskörper bei einer der Shows von KERRETTA schüttelt – der hat das Potential der Scheibe doch ein wenig verkannt.
Ich spare daher an dieser Stelle lieber an weiteren Worten und übergebe das Wort an euren Plattenhändler, der euch hoffentlich die Scheibe frischgepresst zum Probehören oder zum Kauf über den Tresen reichen kann. So long!
Veröffentlichungstermin: 16.09.2011
Spielzeit: 41:16 Min.
Label: Golden Antenna
Mehr im Netz: http://www.myspace.com/kerretta
Tracklist:
1. A Way To Uprise
2. Halls to Wherever
3. Bloodlines
4. By The Throats
5. Shepherds Thread
6. Kept From The Brilliance Of The Outer Worlds
7. Onyxia