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JIMMY EAT WORLD: Bleed American

Gitarrenpop zum Liebhaben, nicht mehr und nicht weniger…

We proudly present: JIMMY EAT WORLD. Die Band, die jeder liebt. Naja, Hand aufs Herz: fällt auch schön schwer, diesen Refrains böse zu sein, die sich da so ausnahmslos kuschelig ins Ohr schmiegen. Widerhaken aus Watte, gebettet auf schrammelnde Gitarrensaiten, hier und da mit einem Hauch Punk Rock-Energie, aber nie so richtig fies direkt. Ein kleiner Hauch Wehmut, der schon so manchen Rezensenten weit genug getrieben hat, der Band Emo-Attitüde zu unterstellen. Ist natürlich Quatsch. Dann wären auch WEEZER Emo. In Wahrheit aber sind WEEZER Pop, und zwar verdammt großer! Auch JIMMY EAT WORLD sind Pop, dabei im Schnitt eine ganze Ecke leiser und nicht ganz so groß wie die mit dem blauen, dem grünen und dem unterschätztem Album zwar, aber immer noch groß genug, um von “Bleed American” ein bißchen hingerissen zu sein. Mitgerissen sowieso, und das schon von den ersten flotten Takten des Openers ‘Bleed American’ an. “I’m not alone because the TV’s on/I’m not crazy because I take the right pills everyday and rest/clean your conscience/clean your thoughts with speyside/with your grain”: Mehr braucht es gar nicht mehr, um Band-Unkundigen nachhaltig klar zu machen, daß spätpubertärer Unsinn á la BLINK 182 nicht der letzte und einzige Schluß in puncto poppig gelebtem Punktums (oder umgekehrt?) ist, der aus den US of A den alten Kontinent heimsucht. Gibt trotzdem mehr. Viel mehr. Mit dem Plus an Hitappeal, versteht sich. ‘A Praise Chorus’ und ‘The Middle’: Energisches Gitarrensacharin mit Nährwert, das einem ‘All The Small Things’ im Vorbeihüpfen locker den Schneid abkauft. Man höre nur die unwiderstehliche ‘Crimson And Clover”-Einlage, inklusive “over and ooooover…”! OK, klang mal anders, ist trotzdem zum Liebhaben. Die flauschige Ballade “Hear You Me” natürlich ebenso, von ‘Get It Faster’ (wo JIMMY tatsächlich fast genauso klingt wie sein Kumpel WEEZER), der rockig-flockig-stampfigen Mellencamp-Referenz ‘The Authority Song’, und der sanft perlenden Melancholie (Emo? Nö…) in ‘Cautious’ und ‘My Sundown’ ganz zu schweigen. Aber das wissen wir ja schon: JIMMY EAT WOLRD muß man lieben. Deshalb, weil sie Pop zwar beidhändig in sich hinein geschaufelt haben, ihn aber – mit Verlaub – auf derart charmante Weise wieder auskotzen, daß sie trotz heimeliger Melodien nie oberflächlich, trotz gelegentlichen Schwermuts nie penetrant wehleidig und trotz beschwingter Gitarren nie party-prollig anmuten. Und das Schönste ist: “Bleed American” wächst und macht satt. Nicht nur für den kleinen Hunger zwischendurch. Aber auch da eine richtig feine Wahl…

Spielzeit: 50:58 Min.

Line-Up:
Jim Adkins – vocals, guitar

Tom Linton – guitar, vocals

Rick Burch – bass

Zach Lind – drums

Produziert von Mark Trombino
Label: Motor

Hompage: http://www.jimmyeatworld.net

Tracklist:
Bleed American

A Praise Chorus

The Middle

Your House

Sweetness

Hear You Me

If You Don`t Don`t

Get It Faster

Cautioners

The Authority Song

My Sundown

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