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IPSISSIMUS: The Way Of Descent

Schwacher US-Black Metal, dessen Stärken in heillosem Chaos versinken.

Da sind wir wieder beim leidigen Thema: US-Black Metal und Qualität. Die einen sagen, beide Begriffe seien generell unvereinbar, weil es den Amis an Kultur mangelt, die anderen sagen, wenigstens würden die Kollegen aus den USA neuen Wind in das Genre bringen. Wer hat also recht? Höre ich WOLVES IN THE THRONE ROOM, KRALLICE oder LUDICRA, dann stimme ich klar der zweiten Aussage zu. Wenn aber IPSISSIMUS ihre musikalischen Auswürfe auf dich loslassen, dann kannst du beruhigt sein, dass nichts über einen Kamm geschert werden kann – das heißt, dass die drei Black Metal-Musiker vorsichtig gesagt eher weniger begeistern. Hier wird platt drauf los geprügelt, mit konzeptlos wirkenden Songs, die erst chaotisch, dann etwas eingängiger werden, eine klare Linie aber vermissen lassen und in beiden Extremen nur selten wirkliche Qualität liefern.

In einer guten Dreiviertelstunde liefern IPSISSIMUS auf The Way Of Descent sechs Songs, die etwas alten IMMORTAL ähneln, aber sich nicht wirklich im Gehirn verankern oder gar Atmosphäre aufbauen. Gerade manch arge Brüche in den Stücken sorgen dafür, dass The Way Of Descent eher zum Lärm nebenbei verkommt, als zu einem faszinierendem Kosmos wird, dem man gerne lauscht, der auch berührt. Einerseits liegt das am Songwriting, andererseits an der Darbietung. Statt neue Parts wirklich einzuleiten, oder vom Rest abzugrenzen, wird ein Teil an den Anderen geklatscht, weshalb The Way Of Descent nach einem einzigen, lärmenden, rohen Etwas klingt. Immerhin, einige gute Momente haben IPSISSIMUS parat. Monakhourgia / The Prince Of Tyre überrascht in der zweiten Hälfte mit einer Hommage an IMMOLATION, The Third Secret Of Fatima hat einige epische Stellen und The Alchemist´s Goatthrone baut Anfangs und im Mittelteil eine dunkle Stimmung auf, die auch trotz dem konfusem Rest nicht zerstört wird.

Spielerisch geht The Way Of The Descent durchaus in Ordnung, das Trio agiert instrumental sicher und ist gerade im Bereich der Gitarren und der Drums gut eingespielt. Das reicht aber nicht, um aus halbgaren, mit wenig liebe zum Detail geschriebenen Songs, wirklich mitreißende Kompositionen zu machen. Ergo können bei IPSISSIMUS vor allem diejenigen fündig werden, die Black Metal kakophonisch, roh und mit Kopfschmerz erzeugendem Kreischen wollen. Wer aber wirkliche Klasse in diesem Genre sucht, der findet sie nicht auf The Way Of The Descent.

Veröffentlichungstermin: 20. Mai 2011

Spielzeit: 44:30 Min.

Line-Up:

Tichondrius – Bass, Vocals
His Emissary – Guitars
Haimatokharmes – Drums

Label: Metal Blade Records
MySpace: http://www.myspace.com/ipsissimus

Tracklist:

1. The First Secret Of Fatima
2. Monahkourgia / The Prince Of Tyr
3. The Second Secret Of Fatima
4. The Alchemist´s Goatthrone
5. The Third Secret Of Fatima
6. Hodos Autopophaseos

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