Ein starkes Stück melodischen Metals präsentieren uns INCRAVE mit ihrem just erschienenen zweiten Album “Dead End”. Nach wie vor lassen sich die Schweden am ehesten mit ihren Landsmännern von TAD MOROSE oder mit den ganz frühen STRATOVARIUS vergleichen und spielen quasi immer noch die momentan wohl unangesagteste Stilrichtung im gesamten Metalbereich. INCRAVE bauen auf starke Melodien die absolut unkitschig rüberkommen und die überwiegend im Midtempo-Bereich gehaltenen Songs funktionieren auch ohne übertriebenen Bombast, Pseudo-Gothicgesäusel und Tralala-Refrains super. Die Gitarren riffen schön wuchtig vor sich hin, Johan Falk überzeugt mit seiner klaren, angenehmen Stimme und die Refrains bedienen sich nicht aus der Klischeekiste. Das niedrige Durchschnittsalter der Band hört man zu keinem Zeitpunkt heraus, weder was den eigentlichen Stil, noch die Umsetzung angeht. Im direkten Vergleich zum Vorgängerwerk wirken die Songs getragener und besonders die ruhigeren Passagen wecken, was die Melodieführung angeht auch mal Erinnerungen an die ebenfalls unterbewerteten Australier von VANISHING POINT.
Durchschnittliche Songs sucht man auf “Dead End” vergeblich, alle Stücke überzeugen durch liebevolle Arrangements und ausgeklügeltes Songwriting, auch wenn der absolute Übersong vielleicht fehlt. Wenn ich überhaupt was kritiseren würde, dann das Fehlen von einem oder zwei richtigen Speedkracher, die das Album noch einen Tick abwechslungsreicher gestaltet hätten, aber letzten Endes ist das auch irgendwo Erbsenzählerei. Wer melodiösen, kitschfreien Metal mag liegt bei INCRAVE absolut richtig und sollte sich “Dead End” nicht durch die Lappen gehen lassen.
Veröffentlichungstermin: 25.04.2008
Spielzeit: 43:12 Min.
Line-Up:
Johan Falk – vocals
Jon Balefalk – guitar
David Ohlsson – guitar
Martin Davidsson – bass
Jonathan Stenberg – keys
Josef Davidsson – drums
Produziert von Per Ryberg
Label: Metal Heaven
Homepage: http://www.myspace.com/incrave
Tracklist:
01. Shattered
02. The Forgotten
03. A Shadow In The Dark
04. The Touch Of Death
05. Unveil The Truth
06. Shades Of Me
07. An Empty Soul
08. Scream In Silence
09. Nevermore
10. Dead End