HEADHUNTER D.C.: God´s Spreading Cancer

Mit ihrem vierten Album in zwanzig Jahren liefern HEADHUNTER D.C. eine Pflichtveranstaltung für Old School-Death Metal-Fans ab.

Die CD nur ein mit Edding beschrifteter Rohling ohne Cover oder sonst was. Dazu ist das Album auch noch auf 99 Tracks verteilt, natürlich um die Legionen von Raubkopierern zu behindern, die sicherlich schon darauf gewartet haben, diese Scheibe online zu stellen. Da kommt erst mal wenig Freude beim Rezensenten auf. Aber immerhin handelt es sich beim Label Obscure Domain laut Info-Sheet um das coolste Label mit den coolsten Label-Bossen. Das gibt wieder Bonuspunkte für dicke Eier. Starten wir also bei Null:

Die Death Metaller HEADHUNTER D.C. wurden vor 20 Jahren im brasilianischen Bahia gegründet. Anfang der Neunziger veröffentlichte die Band zwei Alben. Zwischendurch rappelt es immer wieder mal gewaltig im Line-Up, so dass Album Nummer drei erst 2000 das Licht der Welt erblickt. Und nun, weitere sieben Jahre später, steht mit God´s Spreading Cancer Album Nummer Vier an. Und auf diesem schwingen die Brasilianer gut fünfzig Minuten lang die Old School-Keule. Trotz der für eine Death Metal-Platte recht langen Spielzeit – VADER würden daraus locker ein Album und eine EP machen – kommt zu keiner Minute Langeweile auf. Nach dem bombastischen Intro Dysangelium prügeln sich HEADHUNTER D.C. durch zehn Songs zwischen zweieinhalb und sieben Minuten. Ein großer Pluspunkt ist vor allem Frontmann Sergio Borges der größtenteils grabestief röchelt aber auch vor heiserem Krächzen, Flüstern oder ein paar hohen Screams nicht zurück schreckt und somit erst gar keine Monotonie aufkommen lässt. Und auch sonst sind die Kopfjäger um Abwechslung bemüht. Anstatt sich ohne Pause im Höchsttempo durch das Album zu blasten wird die Geschwindigkeit fleißig variiert und es werden immer wieder hörenswerte Gitarrendleads eingestreut, um das Riff-Massaker aufzuwerten. Neben den Eigenkompositionen ist auf dem Album außerdem ein Cover des Songs Angelkiller der Band THRASHMASSACRE, bei denen Frontmann Sergio Borges früher das Mikro malträtierte. Zwar kenne ich das Original nicht, die Umsetzung von HEADHUNTER D.C. ist aber auf jeden Fall gelungen. Die Produktion der Scheibe ist absolut erstklassig und wie man es von einer solchen Platte erwartet. Sprich: Nicht künstlich aufgeblasen und einfach nur auf laut gedreht, sondern schön old schoolig und differenziert. Alles in allem ist God´s Spreading Cancer ein absolutes Paradebeispiel für atmosphärischen, düsteren Old School-Death Metal. Death Metal-Lunatics sollten das Teil dringend einsacken. Bestellen kann man die Scheibe für äußerst sparsame zehn Euro über die Labelhomepage. Es bleibt zu hoffen, dass bis zur nächsten HEADHUNTER D.C.-Scheibe nicht wieder sieben Jahre ins Land ziehen.

Veröffentlichungstermin: Juni 2007

Spielzeit: 53:33 Min.

Line-Up:
Sergio Baloff Borges – vocals
Paulo Lisboa – guitars
Fabio Nosferatus – guitars
Zulbert Buery – bass
??? – drums

Label: Obscure Domain Productions

Homepage: http://www.headhunterdc.net

Tracklist:
01. Dysangelium (Intro)
02. God Is Dead
03. Stillborn Messiah
04. Celebrate The Chaos
05. Contemplation (To The Fire)
06. Abortion Of Souls
07. Black Miracle
08. God´s Spreading Cancer
09. Angelkiller
10. Inner Demons Rise
11. Long Live The Deathcult

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