blank

GRIEVING AGE In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Quietus [Eigenproduktion]

Erst wenn man sich voll auf "In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Quietus" einlässt, kann das Debüt der Saudis seinen kalten Charme entfalten.

Denkt man an Saudi-Arabien, dann sicher nicht zuerst an eine Doom-Metal-Band. Hier darf man gern mal den fast schon vergessenen Exotenbonus rauskramen und die Band GRIEVING AGE aus Jeddah am Roten Meer willkommen heißen. Das sehen wohl mehr Leute so, denn GRIEVING AGE können auf prominente Schützenhilfe zählen. Dan Swanö (EDGE OF SANITY, NIGHTINGALE) hat dem Album einen fetten Mix verpasst, Aaron Stainthorpe, die Stimme von MY DYING BRIDE, lieferte ein stimmiges Artwork.

Nun, wirklich Raum für musikalische Überraschungen bietet man nicht, dafür soliden Doom-Death, der einem im positiven Sinne den Tag versaut und die Stimmung in den Keller sinken lässt. Zwei Songs mit unendlichem Titel, die schon beim Lesen klar machen, dass es hier unbequem wird. Zähe Riffs, endlose Wiederholungen, schwerer Groove und eine starke, zermürbende Stimme von Ahmed, der die Texte hörbar durchlebt. Ein kurzer Ausbruch sorgt irgendwann für Wiederbelebung, ansonsten wird gedröhnt und permanent die Bremse gezogen. Gelegenheitsdoomer werden sich hier kaum einfügen können, zumal große instrumentale Höhepunkte ausbleiben. Die Songs leben von einer derben Kälte, schöne Momente zur Auflösung dieser Stimmung gibt es keine. Wahre Gänsehautmomente wie zum Beispiel bei MOURNING BELOVETH gibt es hier nicht. Viel eher hat man das Gefühl, jene Gänsehaut möchte gern heraus und sie darf nicht. Man fühlt sich unbehaglich, bedroht von etwas Unsichtbaren. Das wird es GRIEVING AGE schwer machen, sich sofort ins langsam schlagende Herz der Doom-Deather zu spielen. Erst wenn man sich voll auf In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Quietus einlässt, kann das Debüt der Saudis seinen kalten Charme entfalten. Wer auf Bands wie SYRACH, frühe SATURNUS usw. steht, der sollte unbedingt mal reinhören. Zumal es sicher mehr Sinn macht, so eine exotische Band mit Visionen zu unterstützen als die nächste Studiogeschichte unausgelasteter Ich kann alles spielen-Musiker. Ein gelungener Einstand, der auf mehr hoffen lässt.

Veröffentlichungstermin: 16.07.2009

Spielzeit: 36:49 Min.

Line-Up:
Ahmed Shawli – Vocals
Ghassan Fudail – Guitar
Diya Azzoni – Guitar
Hosam Tammar – Bass
Abdullah Sabab – Session Guitar/Keyboard
Emad Mujalled – Drums

Produziert von Kamal Al Nauimi
Label: Eigenproduktion
MySpace: http://www.myspace.com/grievingage

Tracklist:
1. A Quadrennial Dame Pyres, Hearses Shall No Yawn, Thence…
2. Therefore, A Myriad Of Gargoyles Below Their Aborted Versicles, Quoth Thee…

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner