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FROGG CAFÉ: The Safenzee Diaries

Nix Metal, nix Rock – Jazz! Super gespielt, mit ordentlich Power versehen und durchaus eingängig – klasse Livealbum der Amis!

Mal wieder was für die Offensten unter den „open minded“-Leuten, hier kann ich nur auf das Wörtchen „eigenwillig“ in der Vampster-Headline verweisen.
FROGG CAFÉ aus Baltimore veröffentlichen nach drei Studioalben mit „The Safenzee Diaries“ ihre erste Live-CD, übrigens ein Doppelalbum im schönen Digipack.

Das Stichwort heißt Jazz, denn nichts Anderes erwartet einen hier. Beginnt das erste Stück „Leave Of Absinthe“ noch original wie aus einer verschollenen Anfang-60er MILES DAVIS-Platte geklaut, so verwundert es dann, als plötzlich eine eher swingige Melodie auftaucht und urplötzlich aus dem Nichts Gesang einsetzt – hätte ich so nie und nimmer erwartet, vor allem weil sich die Hookline ruckzuck im Ohr festsetzt.
Der Sound ist übrigens absolut super und abgesehen vom Applaus zwischen den Stücken hätte ich definitiv nicht auf eine Live-Aufnahme getippt, im Gegensatz zu etlichen nachbearbeiteten Metalalben hört man hier aber raus, dass das Sextett musikalisch einfach perfekt ist und die Stücke eben so umsetzt, wie es sich gehört.
Die insgesamt 14 Tracks bringen es auf weit über zwei Stunden Spielzeit und auf Grund der Vielfalt in den einzelnen Stücken fällt es absolut nicht schwer, das Album am Stück anzuhören, vorausgesetzt natürlich man steht auf solche Mucke. Bei Titeln wie „Fat Guys In Shorts“, „Asleep On The Rim“ oder „Small Chuwawa“ kommt übrigens auch der Humor nicht zu kurz, wer auf eine Mischung aus Cool-Jazz, frühen RETURN TO FOREVER plus eine Portion eingängigem 70s Prog Rock mit Pop- und Swing-Appeal kann, wird begeistert sein und FROGG CAFÉ umgehend ins Herz schließen.
Gesang gibt´s im weiteren Verlauf der Platte übrigens nur noch sporadisch zu hören, aber wenn, dann passt das auch und wirkt nicht aufgesetzt. Die Musiker sind, wie nicht anders erwartet, allesamt Könner und wer denkt, Jazz wäre langweilig, uneingängig und hätte keine Power, sieht sich hier eines Besseren belehrt. Die Stücke besitzen eine wahnsinnige Energie, ordentlich Drive und werden mit viel Spielfreude vorgetragen, es gibt immer wieder Neues zu entdecken, man wird als intensiver Hörer aber nie überfordert.

Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob (und wenn ja wie viele) es Vampster-Leser gibt, die sich für FROGG CAFÉ begeistern können, es würde mich aber wirklich ernsthaft interessieren. „The Safenzee Diaries“ rotierte in den letzten Wochen sehr oft bei mir im CD-Schacht, hat sich einen festen Platz in meiner 2007er Topliste gesichert und ist erhältlich bei just for kicks, ihr wisst Bescheid!

Veröffentlichungstermin: 30.03.2007

Spielzeit: 136:40 Min.

Line-Up:
Nick Lieto – lead vocals, keys, trumpet, Flügelhorn
Steve – guitars, violin, vocals
Bill Ayasse – violin, mandolin, vocals, percussion
Andrew Sussman – bass, cello, vocals
John Lieto – trombone
James Guranieri – drums & percussion

Label: 10T Records

Homepage: http://www.froggcafe.com

Email: contact@froggcafe.com

Tracklist:
01. Leave Of Absinthe
02. Space Dust
03. Gagutz
04. Candy Korn
05. Il Giaco
06. Creatures
07. You´re Still Sleeping
08. Small Chuwawa
09. Fat Guys In Shorts
10. Abyss Of Dissension
11. Tagliarini
12. The Gold Ambler
13. Asleep On The Rim
14. Cut And Run