FLOTSAM & JETSAM: Ugly Noise

FLOTSAM & JETSAM experiementieren auf "Ugly Noise" und gehen noch eine Spur moderner zu Werke als auf "The Cold". Dessen Qualität erreichen die Jungs nicht ganz, liefern aber trotzdem ein tolles Album ab. Alleine Eriks Gesang ist das Geld wert.

Nach dem überragenden The Cold haben FLOTSAM & JETSAM ihr neues Album Ugly Noise irgendwie relativ heimlich, still und leise fertiggestellt. Zumindest war ich recht überrascht, als ich in einem amerikanischen Webzine letztens eine Review zum Album las, die dazu auch noch relativ vernichtend ausfiel. Nun kommt das Teil über Metal Blade auch hier auf den Markt. Alle, die immer noch hoffen, dass FLOTSAM & JETSAM noch mal eine Platte wie Doomsday For The Deceiver veröffentlichen, können aufhören zu lesen. Genau… jetzt!

Schon auf dem letzten Album zeigten FLOTSAM & JETSAM wenig Berührungsängste mit moderneren Sounds. Das wird hier noch weiter ausgebaut. Für manche vielleicht ein Stück zu weit – siehe oben. Der Opener und Titelsong beginnt mit einem düsteren Piano-Thema, welches sich im weiteren Verlauf des Songs mit stakkatomäßigem Thrash-Riffing abwechselt. Der abgehackte Refrain mag gewöhnungsbedürftig sein, passt aber irgendwie zum Song. Ebenfalls ziemlich spannend ist die düstere Halb-Ballade Run And Hide, bei der Synthies zum Einsatz kommen. Interessanter Song.

Die rockige Power-Ballade Rabbits Foot gibt Erik Freiraum um mit seinem melodischen Gesang zu glänzen. Nicht ganz so gänsehauterzeugend wie Better Of Dead vom Vorgänger, aber ebenfalls fantastisch gesungen. Mir fällt auf die schnelle kein Sänger im Thrash-Bereich ein, der diesem Kerl in Sachen melodischer Gesang das Wasser reichen kann. Wenn man einen begnadeten Sänger wie Eric AK in seinen Reihen hat, muss man dem Kerl auch Raum zur Entfaltung geben. Oder soll der Mann zehnmal Hammerhead einjodeln? Ne, den Song gibt es schon und der ist verdammt geil! Aber auch das, was FLOTSAM & JETSAM hier abliefern, hat Qualität. Und so bieten FLOTSAM & JETSAM auch auf Ugly Noise eben nicht nur Thrash, sondern auch klassischen Metal, moderneren Metal und auch rockige Töne. Warum? Weil sie es können!

Das schleppende Play Your Part glänzt mit sehr gelungenen Gitarrenharmonien und natürlich wieder mal starken Gesanglinien von Mr. Knutson. Aber keine Angst, es gibt auch mehr oder weniger straighte Power Thrasher wie Gitty Up, Carry On oder Rage. Allerdings sind es zumindest für mich eher die oben beschriebenen Songs, welche den Reiz von Ugly Noise ausmachen. Ok, nicht alle Songs auf Ugly Noise sind Volltreffer. Rage beispielsweise finde ich eine Spur zu simpel. I Believe ist ein breitbeiniger Rocker, To Be Free wiederum ist vielleicht der traditionellste Thrash-Song des Albums. Auf manch einen mag das Album vielleicht auch ein bisschen zerfahren wirken. Einfach machen es sich FLOTSAM & JETSAM mit diesem Album nicht. Und trotzdem, auch wenn ich den direkten Vorgänger doch eine ganze Ecke stärker finde, halte ich Ugly Noise für ein sehr gelungenes, weil experimentierfreudiges Album. Auf Nummer sicher ist nicht das Ding dieser Band.

Veröffentlichungstermin: 12.04.2013

Spielzeit: 47:26 Min.

Line-Up:
Eric AK Knutson – vocals
Edward Carlson – guitar
Michael Gilbert – guitar
Jason Ward – bass
Kelly Smith – drums
Label: Metalblade Records

Homepage: http://www.flotsam-and-jetsam.com
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/flotsamandjetsam.official

Tracklist:
01. Ugly Noise
02. Gitty Up
03. Run and Hide
04. Carry On
05. Rabbits Foot
06. Play Your Part
07. Rage
08. Cross the Sky
09. Motherfuckery
10. I Believe
11. To Be Free
12. Machine Gun

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