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FINSTERFORST: …zum Tode hin

Pagan Metal mit Akkordeon aber ohne Kitschkatastrophen…

Zwei Jahre nach dem Debüt Weltenkraft legen FINSTERFORST mit …zum Tode hin ihr zweites Werk vor und lassen sich bezüglich Spielzeit schon mal nicht lumpen. Weit über eine Stunde wird folkig paganer Metal geboten, reichlich mit Akkordeons verziert und von episch-getragenen Passagen dominiert. Mit einer anständigen Produktion ausgestattet widmen sich die Freiburger ihren fünf Songs, die allesamt im zweistelligen Minutenlängenbereich angesiedelt sind.

Platzfüller gibt es bei FINSTERFORST dennoch nicht und auch Patzer sucht man vergebens. Saftige Basslines bilden ein schönes Fundament, Flöten, Akkordeon und Keyboards ergänzen die eher schlichte, aber ordentlich gemachte Gitarrenarbeit. FINSTERFORST schaffen auf ihrem Zweitling die Gratwanderung zwischen den zwei gähnenden Abgründen A und B. A steht hierbei für die grausig stumpfe, Sauf-dir-die-Birne-voll-und-schmeiss-das-Hirn-an-die-Wand-Hüpfgröhlmucke. B symbolisiert die Mein-Pathos-und-meine-Erhabenheit-sind-so-kolossal-wie-die-Anzahl-meiner-Barthaare-Fraktion. Doch …zum Tode hin meidet beide Extreme. Klar, auch FINSTERFORST haben genretypische, erhabene Texte, aber sie übertreiben es nicht. Logisch, auch bei FINSTERFORST gibt es fröhliche Melodien und die Parallelen zu FINNTROLL und EQUILIBRIUM sind noch immer da. Aber es gibt eben auch genug Nachdenklichkeit und Träumereien (etwa Das grosse Erwachen) à la alte MOONSORROW oder Passagen, die nicht nur wegen dem Gesang an neuere FALKENBACH-Zeiten gemahnen (Sturmes Ernte).

So schaffen FINSTERFORST die Gratwanderung, ohne von einem der beiden Abgründe verschlungen zu werden. Zwar sind die Deutschen vom songwriterischen Niveau und in Sachen Eigenständigkeit (noch) nicht auf dem selben Level als die genannten Vorbilder und es fehlt ein richtiger Hammersong, eine unverkennbare Bandhymne. Aber …zum Tode hin lässt – gegensätzlich zum Titel – vermuten, dass hier definitiv Potential für eine reiche Pagan Metal-Zukunft vorhanden ist. Gutes Album!

Veröffentlichungstermin: 27.02.2009

Spielzeit: 70:36 Min.

Line-Up:
Marco Schomas: Vocals
Cornelius Wombo Heck: Drums
Johannes Joseph: Akkordeon
Sebastian AlleyJazz Scherrer: Keyboards
Simon Schillinger: Gitarre
David Schuldis: Gitarre
Tobias Weinreich: Bass

Gastmusiker:
Peter Hamm: Rhythm Gitarre
Label: Einheit Produktionen

Homepage: http://www.finsterforst.de/

MySpace: http://www.myspace.com/finsterforst

Tracklist:
1. Urquell
2. Das große Erwachen
3. Seines Glückes Schmied
4. Sturmes Ernte
5. Untergang

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