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EVAN FREYER: Anker [Eigenproduktion]

“Anker” klingt wie ein neues ÄRZTE-Album, das noch mehr als ´Jazz ist anders´ entpunkt wurde. Fröhliche Lieder dominieren das Geschehen, wobei Platitüden mit amüsanten Textwendungen bzw. -bausteinen begegnet wird.

Anker klingt wie ein neues ÄRZTE-Album, das noch mehr als Jazz ist anders entpunkt wurde. Musikalisch gibt es geradlinigen Pop, bei dem die Gitarren auf Harmonie bedacht sind, während die Rhythmusgruppe gerade noch schrammelig genug klingt, um die Bezeichung Rock zu rechtfertigen. Gesanglich gibt es auf diesem Solo-Album freilich nur eine Stimme. Die kämpft bei längeren Tönen bisweilen mit dem Halten selbiger, macht aber ansonsten eine gute Figur. Von der Phrasierung klingt immer wieder Farin Urlaub durch, zum Beispiel beim lockeren 18 == 100, wo es am Ende stilecht sogar einen Ska-Einschub gibt. Und eine Refrain-Zeile wie Immer wenn wir traurig waren… (Hartmut – oder war es Sumisu?) klingt auch irgendwie bekannt.

Fröhliche Lieder dominieren das Geschehen, wobei Evan Freyer sich bemüht, Platitüden mit amüsanten Textwendungen bzw. -bausteinen zu begegnen (In deiner Welt ist Tomte nur ein Adjektiv). Der Opener Immer wieder bleibt dabei leider sehr unverbindlich. Mit zunehmender Spielzeit gewinnt Anker dann aber an Fahrt. So sind Lieder wie Hund und Chewbacca eingängig und gut gelaunt. Die Musik tut niemanden weh, will offenbar nur spielen.

Zwischendurch ist zum Glück auch etwas Tiefgang an Bord. Traurige Lieder bildet eine schöne Kombination aus eher melancholischen Klängen und origineller Lyrik. Und bei Conversation With Myself und Anker werden nachdenklichere Töne angeschlagen, ohne jedoch die nach unten ziehende Schwere zu besitzen, die der Albumtitel suggeriert. Entsprechend eignet sich die CD sowohl für laue Sommerabende, als auch für Wintertage, an denen man nach einem Lichtschimmer sucht.

Auch wenn nicht alle Lieder zünden, lässt das schön produzierte Album aufhorchen. Zu den Höhepunkten gehören 18 == 100, Traurige Lieder sowie der Titelsong. Und wer sich aus deutschen Texten nichts macht, bekommt auch eine Reihe englischer Songs geboten, bei denen Conversation With Myself mit seinem dynamischen Aufbau heraussticht. Probehören und günstig erwerben kann man das Album z.B. unter http://evanfreyer.bandcamp.com/album/anker

Veröffentlichungstermin: 22.04.2010

Spielzeit: 42:33 Min.

Line-Up:

Evan Freyer: Gesang, Gitarre, Bass
Martin Zang: Schlagzeug

Label: Happy Man Records

Homepage: http://www.evanfreyer.de

MySpace: http://www.myspace.com/evanfreyer

Tracklist:

1. Immer wieder
2. Hartmut
3. Traurige Lieder
4. 18 == 100
5. Der Hund
6. Chewbacca
7. Server-Restart
8. Anker
9. Conversation With Myself
10. A Little Song

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