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ELEGY: Forbidden Fruit

Alles im grünen Bereich. Ob Songs, Sound oder spielerisches Können: ELEGY überzeugen auf ganzer Linie. Wer die letzten RIOT-Alben und die neue NOCTURNAL RITES heiß und innig liebt, gleichzeitig auch "neoklassischen" Metal-Varianten im Stile Yngwie Düdelsteins, SYMPHONY X oder MAJESTIC nicht abgeneigt ist, wird "Forbidden Fruit" zu schätzen wissen.

Die Holländer ELEGY zählen – ich vermute zu ihrem Leidwesen – zu den bedauernswerten Bands, die in schöner Regelmäßigkeit künstlerisch überzeugen, denen aber der kommerzielle Durchbruch bislang versagt blieb. Über die Gründe mag man spekulieren, Fakt aber ist: In musikalischer Hinsicht dürfte „Forbidden Fruit“ dem Erfolg ebensowenig im Wege stehen wie seinem Vorgänger. Denn: Die Mischung aus kraftvollem Hard Rock, Euro Metal und komplex angehauchten Arrangements und Songstrukturen stimmt.

Fernab abgedroschener True-Klischees und selbstverliebter „Schaut wie toll ich spielen kann!“-Einlagen finden ELEGY die goldene Mitte zwischen Eingängigkeit und Anspruch, zwischen Virtuosität und Songdienlichkeit. Zahlreiche Songs auf „Forbidden Fruit“ reißen auf Anhieb mit, besitzen aber stets ausreichend Tiefe und Finesse, um nicht schon nach einem halben Dutzend Durchgängen zu langweilen. Hitverdächtige Hochgeschwindigkeitskracher wie „Force Majeure“ oder „Killing Time“ schreibt Mr. Malmsteen schon seit Jahren nicht mehr, pompöse Midtempo-Dramen wie „The Great Charade“, „‚Til Eternity“ oder der Titelsong wachsen von Lauschangriff zu Lauschangriff und auch der Rest des Albums ist alles andere als von schlechten Eltern.

Alles im grünen Bereich bei ELEGY

Gitarren-Neuzugang Patrick Rondat erweist sich übrigens als echter Glücksgriff, zumal er seine spielerische Klasse ganz in den Dienst der Band und des jeweiligen Songs stellt. Und dass Sänger Ian Parry (der erst kürzlich eine Compilation alter Solo-Aufnahmen veröffentlicht und nicht mehr ganz jüngst, aber doch vor nicht allzu langer Zeit mit IAN PARRY’S CONSORTIUM ein hörenswertes Pomp-Projekt auf die Beine gestellt hat) eine angenehme, kraftvolle Stimme und definitiv ein paar solide Balls besitzt, dürfte sich bereits herumgesprochen haben.

Das obligatorische Fazit: Alles im grünen Bereich. Ob Songs, Sound oder spielerisches Können: ELEGY überzeugen auf ganzer Linie. Wer die letzten RIOT-Alben und die neue NOCTURNAL RITES heiß und innig liebt, gleichzeitig auch neoklassischen Metal-Varianten im Stile des schon erwähnten Yngwie Düdelsteins, SYMPHONY X‚ oder MAJESTICs nicht abgeneigt ist, wird „Forbidden Fruit“ zu schätzen wissen.

Freunde papphaltiger Digipaks kriegen übrigens noch drei Bonus-Schmankerl geboten…

Spielzeit: 64.22 Min.

Line-Up:

Martin Helmantel – Bass
Ian Parry – Vocals
Dirk Bruinenberg – Drums
Patrick Rondat – Guitars
Gast: Günter Werno – Keyboards

Produziert von Elegy
Label: Noise Records

ELEGY „Forbidden Fruit“ Tracklist

  1. Icehouse
  2. Force Majeure
  3. Killing Time
  4. Behind The Tears
  5. The Great Charade
  6. ‚Til Eternity
  7. Masquerade
  8. Elegant Solution
  9. I Believe
  10. Forbidden Fruit