Seltsam, dass Mastery Of The Light erst vor kurzem den Weg in die vampster-Redaktionshallen (ähem) gefunden hat, wurde dieses Debüt der süddeutschen Band doch bereits vor fast zwei Jahren veröffentlicht. DESTINATIONS CALLING haben sich dem melodischen Metal verschrieben und geben als Einflüsse Bands wie SAVATAGE, ICED EARTH und STRATOVARIUS an. Mit den beiden erstgenannten hat die Band aber so ziemlich gar nichts gemein. Insgesamt klingt man viel eher wie eine weitere der zahlreichen HELLOWEEN-Clones. Das betrifft zum einen den Gitarrenbereich. Hier gibt es in fast jedem Song gut gespielte, aber in sehr ähnlicher Form schon viel zu oft gehörte zweistimmige Gitarrenleads, die deutlich an die beiden Keeper-Alben angelehnt sind. Auch die Gesangslinien -harmonien erinnern zuweilen fatal an die Hamburger, wie etwa bei Sign of glory, bleiben aber bis auf einige Ausnahmen – wie etwa die abschließende Bandhymne – nicht wirklich im Ohr hängen. Sehr nett, aber auch nicht besonders originell, ist die BLIND GUARDIAN-Hommage Remember the past, welche mit den akustischen Gitarren und den gekonnt arrangierten Chören dem Bards Song alle Ehre macht. Richtig herausstechen kann ansonsten nur
Still believin, welches etwas melancholisch wirkt und deutlich macht, dass man durchaus um Eigenständigkeit bemüht ist, denn hier erinnert man zum ersten und einzigen mal nicht an eine bekannte Band, die schon tausendfach (und oft auf einem höheren Niveau ) kopiert wurde. Neben den songwriterischen Defiziten kann nämlich auch Sänger Christian Gräter nicht hundertprozentig überzeugen. Zwar macht sich positiv bemerkbar, dass er eher in mittleren Tonlagen singt und sich nicht in die Reihe der in diesem Genre beliebten Kastratensänger einreiht, doch ist seine Stimme teilweise etwas dünn und schwebend. Das hat die Band offenbar auch selbst erkannt, denn durch den größtenteils zweistimmigen Gesang wird dieses Manko ausgeglichen.
Leider ist die Produktion alles andere als überzeugend, insbesondere die Bassdrum klingt gar schrecklich dünn, was aber verständlich ist, wenn man weiß, dass es sich um eine Proberaumaufnahme handelt. Insgesamt kann für Mastery Of The Light keine Empfehlung ausgesprochen werden. Bleibt zu hoffen, dass die junge Truppe mit ihrer bereits fertiggestellten neuen Promo-CD etwas eigenständigere Pfade beschreitet, wie sie auf vorliegender CD nur ansatzweise herauszuhören sind.
Spielzeit: 37:47 Min.
Line-Up:
Christian Gräter – Guitar, Lead Vocals
Markus Göller – Guitar, Vocals
Steffen Singler – Bass
Benjamin Kesel – Keyboards
Oliver Noe – Drums
Homepage: http://www.destinationscalling.de
Email: Markus.Goeller@freenet.de
Tracklist:
1. Gate to the past
2. Sign of glory
3. Judgement day
4. Still believin
5. Remember the past
6. Candle in the night
7. Mastery of the light
8. Destinations Calling