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DEATH BEFORE DISCO: Party Bullet

Wenn Metalcoreler heimlich in die Disco rennen…

Im Vorprogramm der genialen SHAI HULUD hinterließen sie schon einen bleibenden Eindruck, nun schickt sich das rockende Quintett an, meinen CD-Player zu besetzen. Doch halt – so einfach geht das nun auch wieder nicht. Während die Belgier live so richtig schmissig und easy rüberkamen und herrliches Partyflair verbreiten, scheint das Debüt Party Bullet teilweise ein wenig lahm. Zum Glück nur teilweise.

Dieses Mysterium kommt wohl daher, dass DEATH BEFORE DISCO live schmissige, rockige Songs wie Putting Power to the Pauze oder Kill, Kill, Lolita bevorzugen. Auf der Scheibe hingegen gibt es auch langsamere, etwas düstere Töne zu hören. Der Mix aus Rock, Metal Alternative und Hardcore ist dennoch was erfrischend Neues und ist glücklicherweise so weit von zu viel gehörtem Metalcore entfernt wie ich von Normalgewicht. So kann locker mal etwas Jazz einfließen, ebenso wie poppige Arrangements oder radiotaugliche Melodien. Das geschieht hauptsächlich bei Stücken wie Traces oder The Sweetened Itch, die einerseits die stilistische Bandbreite der Band untermauern, andererseits jedoch ein klares Zeichen von Inkonsequenz sind, solche Zugeständnisse haben sie nämlich eigentlich gar nicht nötig.

Doch die Party Bullet könen wir uns dennoch getrost geben, wenn die verrückten Belgier Hits wie Moving is Easy und Party Bullet anstimmen – hier stimmt alles. Coole Melodien, toller Gesang, und mächtig donnernde Riffs leiten durch diese Songs und hinterlassen sogar ein trauriges Gefühl – schließlich wünscht man sich zwölf derartige Granaten auf einem Album. Dennoch schadet es dem Metalcoregeschädigtem nicht, dieses Album anzuhören. Erstens zeigt es, dass man auch auf andere Art und Weise Songs schreiben kann, zweitens ist die instrumentale und gesangliche Darbietung einfach bravorös und drittens ist dies der Beweis, dass man auch mal mit einem Augenzwinkern ans Werk gehen sollte.

Bierernst sind DEATH BEFORE DISCO zum Glück nie, dafür haben sie zuviel Esprit, Elan und Power. Durch die Produktion wird dies gut unterstützt, da überhört man auch gerne die paar lahmen Nummern. Wer gerne Melodien, Rock, Sexappeal und Härte in Verbindung hört, der darf gerne mal reinhören. Ich hoffe dennoch, dass Album Nummer zwei auf ganzer Länge derbe reinhaut.

Veröffentlichungstermin: 13. Mai 2005

Spielzeit: 60:00 Min.

Line-Up:
Ioan Kaes – Vocals

Frederik de Moor – Guitars

Birger Finaut – Guitars

Yannick Dumarey – Bass

Ace Zec – Drums

Label: Goodlife Records / Dockyard 1

Homepage: http://www.partybullet.com

Tracklist:
1. Intro

2. Dear Escalated

3. Putting Power to the Pauze

4. Blink, Brake

5. Like Serpico

6. Kiss, Kill, Lolita

7. …

8. The Nations Divide

9. Traces

10. Moving is Easy

11. The Sweetened Itch

12. Party Bullet