DARKSEED: Astral Adventures

Von DARKSEED bin ich besseres gewohnt und der Fan/Käufer erwartet sicherlich auch mehr für sein Geld, als oft gehörten, austauschbaren Einheitsbrei.

DARKSEED waren für mich immer eine der wenigen Bands des Gothic/Dark Metals, die sich in mein Herz spielen konnten. Der Fünfer vermied meist all die triefenden Klischees und aufdringliche, unehrliche Melancholie, wie sie so oft von anderen Genrebands unangenehm dargestellt wird. Zudem bestachen DARKSEED durch eingängige und griffige Ohrwurmrefrains, geniale Melodiebögen und blieben dennoch recht hart in ihren Kompositionen. Wiederum stellte Sänger Stefan Hertrich einer der besten Sänger des harten Dark/Gothic Metals dar und konnte mich mit seinen wiedererkennbaren rauen und zugleich melodischen Vocals (ohne die Weinerlichkeit vieler Kollegen aufzusetzen) auf seine Seite ziehen.

Nun, „Astral Adventures“ ist einerseits das neue DARKSEED-Werk nach drei Jahren Abstinenz, andererseits das letzte Album des charismatischen Frontmanns, der sich von nun an u.a. seinem Projekt SHIVA IN EXILE widmen möchte. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass es vielleicht das Beste ist, was Herr Hertrich tun kann. Denn „Astral Adventures“ ist im Gegensatz zu den beiden vorherigen Veröffentlichungen Diving Into Darkness und „Give Me Light“ das schwächste Album der Deutschen. Genau die Stärken, die ich einleitend ansprach wurden regelrecht vernachlässigt und zurück bleibt eine überwiegend seichte, langweilige CD, der es an Kraft fehlt und ohne die typischen DARKSEED-Trademarks auskommen muss. Richtige Höhepunkte sind auf „Astral Adventures“ nur schwer auszumachen. Lediglich das, an CREMATORY erinnernde „Fly Into The Night“, „Life“ oder der Opener „Dying Land“ lassen dezente Begeisterung aufkommen. Der Rest der Songs, die zu oft mit zusätzlichen weiblichen Vocals ausstaffiert wurden und zu aufgesetzt szenetypisch wirken, dienen eher als Einschlafmusik. Wo sind die rauen, einzigartigen Vocals geblieben?

Zu oft kommt in mir das Gefühl auf, dass DARKSEED „Astral Adventure“ haben machen MÜSSEN, denn es fehlt der Scheibe an Herz und ergreifenderen Arrangements. Von DARKSEED bin ich besseres gewohnt und der Fan/Käufer erwartet sicherlich auch mehr für sein Geld, als oft gehörten, austauschbaren Einheitsbrei.

Veröffentlichungstermin: 23.06.2003

Spielzeit: 55:00 Min.

Line-Up:
Stefan Hertrich – vocals

Tommy Herrmann – guitars

Tom Gilcher – guitars

Martin Motnik – bass

Stephan Zandt – drums

Produziert von Tommy Herrmann
Label: Massacre Records

Hompage: http://www.darkseed.com

Tracklist:
Dying Land

Fly Into The Night

Where Will I Go

Can´t Explain

Life

Hear Me

Souls Unite

Rain Of Revival

Forever Stay

Waiting

Every Day

It Shall End

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