DARK FACES: The Path

Führt der Spagat zwischen harten Passagen und zartem Frauengesang zum Bänderriss?

Etwas mehr als drei Jahre nach dem ersten Demo Visions of Darkness präsentieren DARK FACES ihr zweites Machwerk The Path. Darauf gibt sich das bayrische Quartett dem Gothic Metal hin, der mit einer ordentlichen Schlagseite in Richtung melodischem Death und Black Metal angereichert wird. Die Produktion des Albums geht knapp in Ordnung, leider fällt sie etwas höhenlastig aus und nicht nur den Drumkicks fehlt es etwas an Druck.

Musikalisch versuchen DARK FACES den Spagat zwischen melodiös orientierten, mit Synths und Frauengesang versehenen Passagen und härteren Parts. Leider entpuppt sich dieses Vorhaben nicht immer als machbar für das bayrische Sextett. So scheinen Musiker in den schrofferen Passagen nicht wirklich auf Touren zu kommen und ihre Versuche bleiben allzu nett und zahnlos. Doch auch wenn die Bombast-Keule rausgeholt werden soll, schafft es die Band nicht, zu überzeugen. Dies liegt zum einen an den biederen Synthlines, die zu Beginn von Creature of the night eher an frühe Klavierlektionen als an erhabene Momente gemahnen. Im Tastenbereich braucht es somit eindeutig mehr feurige Impulse, um der ganzen Chose die nötige Leidenschaft einzuhauchen. Ein weiterer Schwachpunkt im Melodie-orientierten Sektor ist Sängerin Katrin. Deren windschiefe NIGHTWISH-Avancen in Cryptic Bloodline und Omen lassen einem das Blut in den Adern gefrieren, und um mit den anderen Damen des Genres mitzuhalten, braucht es in der heutigen Zeit einfach mehr richtig eingesetzte Stimmgewalt als dieses zarte Engelsstimmchen sein Eigen nennt. Nicht nur wegen den falschen Sangestönen hält das Material auf The Path einer eingehenden Prüfung jedoch nicht stand. Wenn in Vampire in bester Schlagermanier mit Geklimper und halber Ton rauf, dann wiederholen-Manier musiziert wird, wartet man geradezu auf das Ende, zumal ab einem gewissen Punkt unselige Assoziationen zu DJ BOBO, dem Schweizer Hobby-Satanisten auf Zero Points-Mission, aufkommen.

Insgesamt vermag The Path somit nicht zu überzeugen. Um im gut gesättigten Gothic Metal-Bereich Fuß fassen zu können, müssen DARK FACES nicht nur beim Songwriting zulegen, sondern auch die bestehenden technischen Schwächen beheben. Und schließlich wünscht man dem bayrischen Sextett für ihr nächstes Werk auch noch eine gehörige Portion Mut, allzu ausgetretene Pfade zu verlassen…

Veröffentlichungstermin: 01.01.2007

Spielzeit: 53:44 Min.

Line-Up:
Karin Löffler: Vocals
Eugen Müller: Vocals
Christian Mahr: Gitarren
Martin Mauerer: Synths
Bernd Heigl: Bass
Frank Eidenschink: Drums

Label: Medusa Productions

Homepage: http://www.darkfaces.de

Email: darkfaces@freenet.de

Tracklist:
1. The Path into…
2. Schattenreich
3. Fearscape Forst
4. Dark Emperor
5. Kamuel
6. Room of deadly silence
7. Creature of the night
8. Vampire
9. The Witchhunt
10. Remnants of my soul
11. Cryptic Bloodline
12. Shrouded in mystery
13. Omen

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