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DAILY SOAP: HeartMoneySoul [Eigenproduktion]

Das Album kommt auf den Punk. Äh, auf den Punkt. Eingängig, aber nicht poppig. Rastlos, aber nicht chaotisch. Schön!

15 Songs in weniger als 35 Minuten – da kommt keine Langeweile auf! Bemerkenswerterweise schaffen es DAILY SOAP aus Freising, eine schöne Mischung aus Rastlosigkeit und Zielstrebigkeit zu finden. Im Kern spielt das Quintett Punkrock. Die Scheuklappen bleiben dabei im Schrank, das ein oder andere Lied darf da schon mal eingängig sein. Gleichzeitig bleibt der Gesang authentisch genug, so dass die Mucke nie in Popgefilde abdriftet. Stattdessen gibt es zwischendurch zur Auflockerung einen Shuffle-Beat, ein bisschen UNWRITTEN LAW-Melancholie (Snatches Of Sunshine) und auch mal einen ruhigen Zwischenteil. Über weite Strecken dominiert natürlich ungeduldiger Rock, der sich genug Zeit für klare Refrains nimmt, dafür aber nie zu lange bei den Übergängen trödelt. Das Tempo wechselt immer wieder zwischen flotten Abgehteilen und groovigen Einschüben. Ganz anders als dieses Review kommt HeartMoneySoul auf den Punkt und macht dieses mit Nachdruck. Dass sporadisch mal ein Song wie No More Running eindimensional wirkt, bleibt die Ausnahme.

Die in Eigenregie produzierte Scheibe ist als Download sowie als LP/CD-Doppelpack erhältlich. Klangtechnisch brauchen sich DAILY SOAP dabei nicht vor der Konkurrenz verstecken. Auch hier gelingt die Gratwanderung: einerseits drückt die Musik förmlich aus den Boxen, andererseits bleiben Details erkennbar, ohne dass das Endergebnis deshalb poliert oder gebügelt klingt. Beim Abspielen wird zweifelsohne Energie freigesetzt, die auf reichlich Live-Erfahrung schließen lässt. Überhaupt zieht die gesamte Band an einem Strang. Die eingestreuten Melodien sind perlig im Abgang. Für den großen Durchbruch wären natürlich ein, zwei herausragende Ohrwürmer hilfreich. Doch so, mit einer homogenen Mischung aus Punkwurzeln und frischer Spielfreude, können DAILY SOAP mit ihrer Konstanz punkten. Von einem Qualitätsabfall in der zweiten Albumhälfte keine Spur. Mit The End und dem mitreißenden Set To Go hat die Band zwei der besten Songs sogar bis zum Schluss aufgehoben.

Es spricht für Sänger Wes Wicked, dass die silbenreichen Texte die Songs nicht überfrachten. Im Gegenteil, auch so treibt die Musik nach vorne, vorwärts, hin zu mehr Energie, mehr Laune, mehr ungebändigte Emotion. Die Gitarren liefern unablässig Riffs, Licks und Melodien, anstatt sich mit uninspiriertem Ein-Akkord-Geschrubbe im Hintergrund zu begnügen. Auch das verbaut die Stücke nicht, sondern sorgt für Abwechslung und willkommene Überraschungen. Angesichts all dieser Aktivitäten ist es kein Wunder, dass DAILY SOAP ausgesprochen eingängig klingen, obgleich man stets hört, wo die Band ihre musikalischen Wurzeln und Vorbilder hat. Langeweile sucht man auf HeartMoneySoul vergeblich. Schöne Scheibe!

Veröffentlichungstermin: Oktober 2010

Spielzeit: 33:36 Min.

Line-Up:

Wes Wicked – Gesang
Don Hermann – Gitarre
Tom Tarek – Gitarre
Andi – Bass
Felix – Schlagzeug

Homepage: http://www.dailysoap.de

MySpace: http://www.myspace.com/dailysoap

Tracklist:

1. These Days, Those Nights
2. Head In A Box
3. Bitter And Sweet
4. Bloody Moan
5. All On A Sunday
6. Snatches Of Sunshine
7. Back To You
8. Boy In The Mirror
9. Some May Feel…
10. Satelites
11. No More Running
12. Eat The Meat
13. The End
14. Set To Go
15. Young And Mindless

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