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CURRENTS: The Death We Seek

CURRENTS bleiben dank Konstanz eine sichere Bank für alle Liebhaber des modernen Metalcore, wenngleich „The Death We Seek“ wohl kaum in die Annalen des Genres eingehen wird.

Ihre Konstanz ist für CURRENTS Segen und Fluch zugleich. So wissen wir schnell, was uns auf „The Death We Seek“ erwartet, ohne allerdings jemals nach den richtigen Worten ringen zu müssen. Was bereits das größte Problem des Vorgängers „The Way It Ends“ (2020) war, plagt somit auch das eigentlich durchweg hochwertige Drittwerk.

Die US-Amerikaner um Gitarrist Chris Wiseman (SHADOW OF INTENT) spielen formidablen Metalcore mit tief heruntergestimmten Gitarren, einer satten Portion Groove und natürlich dem fast schon obligatorischen Klargesang im Refrain. Weil das Gesamtpaket mit Wucht über uns hereinbricht und im Titeltrack durch unverzerrte Gitarren und ein paar Synthesizer für atmosphärische Einsprengsel sorgt, fühlen wir uns auf Anhieb wie zu Hause. Besonders wenn drückender Groove und markige Growls auf einen überraschend hymnischen Refrain treffen („Living In Tragedy“), kratzen CURRENTS gar kurzzeitig am Genre-Olymp, ohne allerdings dabei wirklich neue Maßstäbe zu setzen.

„The Death We Seek“ ist eine sichere Bank für alle Liebhaber des modernen Metalcore

In der Szene festigt das Quintett mit dem routinierten Material dafür allemal seinen Status, indem die etablierten Schemata zwar nicht aufgebrochen, doch dafür zumindest munter durchgemischt werden. „Gone Astray“ erinnert im Refrain beispielsweise ein wenig an ARCHITECTS zu „Holy Hell“-Zeiten (2018), während „Unfamiliar“ die nachdenklichen, klar gesungenen Strophen mit einer verspielten Lead-Gitarre kontrastiert. „Beyond This Road“ setzt dagegen auf Djent-Riffing und eine Portion FIT FOR A KING im Gesang, bevor das brachiale „Vengeance“ zum Angriff auf den Pit bläst.

Grundsätzlich hantieren CURRENTS folglich mit den richtigen Zutaten, die sie stets mit Sachverstand und Gespür für Dynamik arrangieren. Gleichzeitig jedoch fehlt „The Death We Seek“ der Mut, die ausgetretenen Pfade tatsächlich zu verlassen, um vielleicht mittels einiger unverbrauchter Ideen neues Terrain zu erforschen. Daher ist die Formation einerseits eine sichere Bank für alle Liebhaber des modernen Metalcore, zugleich aber auch Opfer ihrer selbst: „The Death We Seek“ geht bei aller Konstanz einfach zu sehr mit den etablierten Trends konform, um in sechs, zwölf oder 24 Monaten noch eine bedeutende Rolle im allgemeinen Genre-Diskurs zu spielen.

Veröffentlichungstermin: 05.05.2023

Spielzeit: 39:59

Line-Up

Brian Wille – Vocals
Chris Wiseman – Guitar
Ryan Castaldi – Guitar
Christian Pulgarin – Bass, Vocals
Matt Young – Drums

Produziert von Chris Wiseman, Ryan Leitru und Jeff Dunne (Mix)

Label: SharpTone Records

Homepage: https://currentsofficial.com/
Facebook: https://www.facebook.com/CurrentsCT

CURRENTS “The Death We Seek” Tracklist

  1. The Death We Seek (Video bei YouTube)
  2. Living In Tragedy
  3. Unfamiliar (Video bei YouTube)
  4. So Alone (Visualizer bei YouTube)
  5. Over and Over
  6. Beyond This Road
  7. Vengeance (Visualizer bei YouTube)
  8. Gone Astray
  9. Remember Me (Video bei YouTube)
  10. Guide Us Home

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