CRAZY TOWN: Darkhorse

CRAZY TOWN verwursten auf "Darkhorse" erneut Stilmittel aus den Bereichen Hip Hop, Crossover und Metal und schaffen es tatsächlich, dass sich alles homogen und stimmig anhört, auch wenn man eine eigene Handschrift, Originalität oder gar innovative Ideen auch auf "arkhorse" nicht ausmachen kann.

Ich mag diese meisten dieser sogenannten Nu Metal-Bands überhaupt nicht. Klar, eine Band wie Linkin Park klingt schon recht geil und auch P.O.D. und Papa Roach haben den einen oder anderen guten Song geschrieben. Das hat meiner Meinung nach eine Band wie Limp Bizkit bis heute nicht geschafft und aufgrund der Kasper-Gebahren ihres Frontmanns Fred Durst empfinde ich für die Band ungefähr null Prozent Sympathie. Doch das nur am Rande. Crazy Town stammen ursprünglich aus der Hip Hop-Szene von Los Angeles und legen nun – nach dem absoluten Megaseller „The Gift of Game“ – ihr neues Album „Darkhorse“ vor. Der Sound ist erwartungsgemäss erstklassig, was nicht überraschen dürfte, wenn man weiss, dass Howard Benson (P.O.D., Motörhead, Sepultura, Sanctuary) produziert, Chris Lord-Alge (Sugar Ray, Hole, Green Day, Melissa Etheridge, Tina Turner) gemischt, Eric Miller (P.O.D., Blindside) das Engineering übernahm und Ted Jensen (Bon Jovi, Shakira, Creed, Kid Rock ) für das Mastering verantwortlich war. Die Band (die auf zwei Positionen umbesetzt wurde, während eine Stelle gleich ersatzlos gestrichen wurde) verwurstet erneut Stilmittel aus den Bereichen Hip Hop (auch wenn auf Scratches hörbar verzichtet wurde), Crossover und Metal und schafft es tatsächlich, dass sich alles homogen und stimmig anhört, auch wenn man eine eigene Handschrift, Originalität oder gar innovative Ideen auch auf „Darkhorse“ nicht ausmachen kann. Natürlich sind Songs dabei, die im „Butterfly“-Fahrwasser schwimmen. Legitime Nachfolger dieses Smash-Hits könnten und dürften „Hurt you so bad“ oder „Drowning“ (klingt ganz grob nach Linkin Park) sein, die enorm radiotauglich aus den Boxen kommen, was auch für das fast schon balladeske „Sorry“ gilt. Die Kalifornier agieren leider nur selten so aggressiv wie bei „Battle Cry“ und dem mit Laut/Leise-Wechseln aus den Boxen kommenden „Take it to the Bridges“. „Change“ geht dagegen so’n bisschen in die Ecke „P.O.D. meets Red Hot Chili Peppers“ und ist für mich eines der besseren Songs auf „Darkhorse“. Die Songs sind mal groovig („Decorated“, etwas Limp Bizkit-lastig), mal nach vorne preschend („Waste of my Time“), doch immer dann, wenn der Gesang gerappt wird, geht mir der jeweilige Song dann recht schnell auf die Eier (z.B. „Candy Coated“), was leider (für mich) zu oft passiert. Mit You´re The One und Them Days” gibt’s dann zwei ultranervige HipHop-Tracks, die ich nicht langweilig, sondern auch furchtbar schrecklich finde. Fazit: Ein abwechslungsreiches Album, das erstklassig klingt. Aber ich bin nun mal kein Mitglied der angesprochenen Zielgruppe, die dieses Album allerdings mit absoluter Sicherheit lieben wird. Da bin ich sicher…

Line-Up:
Bret „Epic“ Mazur – Vocals

Seth Binzer (Shifty) – Vocals

Craig „Squirrel“ Tyler – Guitar

Anthony „Trouble“ Valli – Guitar

Doug „Faydoe“ Miller – Bass

Kyle Holinger – Drums

Produziert von Howard Benson
Label: Columbia

Homepage: http://www.crazytown.com

Tracklist:
1.Decorated

2.Waste of My Time

3.Hurt You So Bad

4.Change

5.Drowing

6.Candy Coated

7.Sorry

8.Battle cry

9.Take it to the bridge

10.Skulls & stars

11.Peaches

12.You´re The One

13.Them Days

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