Das erste Gebot: Ritchie Blackmore ist dein Gitarrengott. Du sollst keine anderen Gitarrengötter neben ihm haben.
In dieser Hinsicht klingen CORNERSTONE weniger blasphemisch als etwa BRAZON ABBOT, da Gitarrist Kasper Damgaard ausgesprochen songdienlich agiert. Entsprechend steht einmal mehr Ex-RAINBOW-Sänger Dougie White im Mittelpunkt des Geschehens. Es gibt keine stilistischen Überraschungen. Dafür konnte sich die Band im Songwritingbereich steigern, so dass immerhin die erste Albumhälfte überdurchschnittlichen Hardrock bietet. Die Gesangslinien sind schlüssig und werden voller Inbrunst vorgetragen. Die Sologitarre vermag dagegen kaum Akzente zu setzen. Die Rhythmusarbeit tönt ähnlich unspektakulär und brav, wird jedoch von warmen Orgelklängen aufgewertet. Die Riffs geizen mit Originalität, wissen aber durchaus zu gefallen. Häufig werden Erinnerungen an vergangene Jahrzehnte wach. Die moderne Produktion verhindert, dass Two Tales Of One Tomorrow gar zu nostalgisch klingt. Die Zielgruppe von CORNERSTONE bleibt trotzdem klar definiert.
Auf der Zutatenliste stehen flottere Songs, eingängige Rocknummern und einige epischere Momente, in denen das Tempo abermals gedrosselt wird und man unweigerlich mitgroovt. Leider lässt sich nicht genau sagen, worin sich das aktuelle Rezept von dem unterscheidet, nach dem einst RAINBOW kochten. Das Resultat schmeckt jedenfalls gut, wenngleich irgendwie der Pfeffer fehlt. Folglich können sich CORNERSTONE nicht positiv von der Konkurrenz abheben. Eine explizite Kaufempfehlung gibt es deshalb lediglich für die Fans der ersten Alben.
Veröffentlichungstermin: 23.02.2007
Spielzeit: 55:23 Min.
Line-Up:
Dougie White: Gesang
Kasper Damgaard: Gitarre
Rune Brink: Keyboard
Steen Mogensen: Bass
Allan Sørensen: Schlagzeug
Label: Massacre Records
Homepage: http://www.cornerstonemusic.dk/
Tracklist:
1. Misery
2. One Man´s Hell
3. Mother Of Mercy
4. Two Tales Of One Tomorrow
5. Prey
6. Blinded
7. Starlight And Mystery
8. The Dance
9. Wicked
10. We Are The Dead