CONTAMINANT: Masquerade [Eigenproduktion]

Ein ambitionierter Streifzug durch extreme Metalgenres mit einem sehr starken Synth-Spieler an Bord…

Ein Blick aufs Cover lässt an die neueren Tage von BEHEMOTH oder IMPALED NAZARENE denken. Die erste Überraschung können die Oberpfälzer CONTAMINANT also schon mal für sich verbuchen – in Sachen Aufmachung und Artwork kommt ihr selbst produziertes Debütalbum nämlich schon sehr professionell daher.

Ebenfalls professioneller als vieles, was man sowohl von Underground- als auch von gestandenen Labelbands zu hören kriegt, ist das Intro. Julian versteht es hörbar, mit seinen Synths umzugehen und stellt sein Können nicht nur im Intro zur Schau. Hier hat offenbar jemand verstanden, dass es bei Synths auf mehr ankommt als nur ein bisschen mit drei Fingern einige Streicherflächen rauszudrücken. Julian zeigt, was man mit einem elektronischen Instrument machen kann und stellt sich hiermit dennoch nicht zu sehr in den Vordergrund. Sounds und Läufe werden dezent und stimmungsvoll eingesetzt, die Samples klingen ausgewogen und werden ebenfalls als Würze benutzt – in dieser Hinsicht braucht sich Masquerade also ebenfalls nicht zu verstecken und neben dem Intro ist für Effektfreunde wohl vor allem Time Circulation als interessanter Akustikhappen hervorzuheben.

Leider fallen das restliche Instrumentenhandwerk, das Songwriting und auch die Produktion niveaumäßig hinter den genannten positiven Aspekten zurück. Soundtechnisch stören die künstlich klingenden Drums sowie der etwas zu hochfrequentige Gitarrensound. Auch mehr Druck hätte Masquerade sehr gut getan, allerdings kann man die produktionstechnischen Schwächen noch am einfachsten beheben. Schwerer wiegt da schon eher, dass es im Bereich der Gitarrenriffs noch einiges an Aufholarbeit zu leisten gibt. Gitarrensoli wie in Confessional Secrect klingen zwar cool und CONTAMINANT zeigen, dass sie sich in verschiedenen Genres zuhause fühlen. Aber gerade wenn man auf eher unnatürlich-industrial-anmutenden Sound à la THE KOVENANT setzt wie im genannten Confessional Secret, dann müssen die Gitarrenriffs eine Wand sein und einfach nur knallen. Da hapert es bei der mit dem Durchschnittsalter 21 recht jungen Band einfach noch.

Fazit: CONTAMINANT zeigen auf ihrem Debüt, dass sie durchaus ambitioniert melodiöse Passagen mit herberen Black, Death und Thrash Metal Elementen mischen können. Auf die To Do-Liste setzen müssen sich die Oberpfälzer definitiv Verbesserungen in den Bereichen Produktion und Gitarrenriffs. Auch etwas mehr Experimentierfreudigkeit im Drum-, Bass- und Vocalsbereich könnte nicht schaden. Masquerade zeigt indes ganz deutlich, dass bei CONTAMINANT einiges an Potential vorhanden ist. Ein amtlicher Einstand fürs Erste – mal sehen, was die Zukunft bringt.

Veröffentlichungstermin: 20.12.2008

Spielzeit: 45:16 Min.

Line-Up:
Fabian Schreiber – Vocals
Johannes Zrenner – Gitarre, Vocals
Andreas Putz – Gitarre
Christian Zrenner – Drums
Stefan Kuchenreuther – Bass
Julian Nelhiebel – Synths

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.imperiumcontaminant.com

MySpace: http://www.myspace.com/imperiumcontaminant

Tracklist:
1. The Worms Eye
2. The Masquerade
3. Confessional Secret
4. Vicious Circle
5. Sindream
6. Time Circulation
7. Bloody Mary
8. Shaitan
9. Chutba and Dadschal
10. Tears Of Hope

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