COALESCE: Ox

Großartige Rückkehr des Mathcore-Prototypen.

Leute, ihr habt in der Zeit ja die Chefs ganz gut vertreten und auch für ein paar Innovationen gesorgt. Aber jetzt raus aus dem Büro vom Boss. Für NORMA JEAN geht es wieder in die Buchhaltung, THE DILLINGER ESCAPE PLAN darf ins Sekretariat und BURNT BY THE SUN bekommt eine Stelle im Vertrieb. COALESCE werden nämlich den Laden wieder auf Vordermann bringen und den jungen Leuten zeigen, wo ihre Helden eigentlich herkommen. Und mit was könnte ein Heimgekehrter für mehr Erstaunen sorgen, als mit einem Album wie Ox?

Das erste COALESCE-Album seit 1999 zeigt sich überraschend roh und dreckig, bietet mehr als nur einen Mathcore-Prototypen mit verdrehten Rhythmen, die Finger verknotenden Riffs und hysterischem Gebrüll. COALESCE lassen es sogar ein wenig relaxter angehen als auf 0:12 Revolution in Just Listening und lassen coolen Grooves, noisigen Riffs und ein wenig Southern Rock den Vortritt. Aber trotzdem hauen die vier aus Kansas um Sänger Sean Ingram dem Hörer extrem in die Fresse, mit Songs wie The Comedian in Question, Wild Ox Moan, The Villain We Won´t Deny, In My Wake, For My Own und Dead is Dead. Hier tummeln sich einmalige Riffs, vervollständigt zu kurzen Songs, die aber alles mitbringen, um einen ordentlichen Eindruck zu hinterlassen.

Klar ist, im Vergleich zu den ganzen jungen Bands im Genre haben COALESCE eine gänzlich andere Herangehensweise, sind viel direkter, näher am Hardcore und mit mehr Emotionalität gesegnet. Hier gibt es nicht nur Wut zu hören, auch Verzweiflung, wie in The Purveyor of Novelty and Nonsense und We Have Lost Our Will, sowie hier und da mal ein Zeichen von Lebensfreude, wie im abschließenden There is a Word Hidden in the Ground. Auch tonnenschwere und nihilistische Elemente finden sich auf Ox zuhauf. Das alles wird durch den Charakter von COALESCE in nur siebenunddreißig Minuten auf einen einheitlichen Nenner gebracht.

Klar ist, Ox ist mehr Core als Math und somit geht es sehr direkt in die Fresse. Mit einer richtig derben Produktion, einer schön rabiaten Attitüde und echter Spielfreude machen COALESCE auf ihrem ersten Album seit zehn Jahren alles richtig. Freunde dieser Band werden von diesem räudigen Album begeistert sein, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Würden nun auch noch BOTCH mit einem ähnlich starken Album wiederkehren, die Sensation wäre perfekt.

Veröffentlichungstermin: 12. Juni 2009

Spielzeit: 37:23 Min.

Line-Up:
Sean Ingram – Vocals
Jes Steineger – Guitar
Nathan Ellis – Bass
Nathan Richardson – Drums

Label: Relapse Records

Homepage: http://www.crashandbang.com

MySpace: http://www.myspace.com/coalesce

Tracklist:
1. The Plot Against My Love
2. The Comedian in Question
3. Wild Ox Moan
4. Designed to Break a Man
5. Where Satires Sour
6. The Villain We Won´t Deny
7. The Purveyor of Novelty and Nonsense
8. In My Wake, For My Own
9. New Voids in One´s Resolve
10. We Have Lost Our Will
11. Questions to Root Our Fools
12. By What We Refuse
13. Dead is Dead
14. There is a Word Hidden in the Ground

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