Ein Stück weit sind die vier Musiker von CHOROSIA ja auch so etwas wie streunende Hunde. Schließlich ist kein einziges Band-Mitglied des in Wien ansässigen Quartetts Österreicher. Stattdessen kommen die Burschen aus Bosnien, Italien, Deutschland und Luxemburg. So international die Band auch ist, so ist es auch die Musik, die durch digitale Vertriebswege keine Grenzen mehr kennt. Dabei hätte der Progressive Sludge von CHOROSIA gar keine Grenzbarrieren überschreiten müssen, um den (kurzen) Weg zu mir zu finden. Und dennoch sind mir die beiden vorherigen Alben der Band gänzlich fremd geblieben. Das ist leicht zu bedauern, als dass die Band auf “Stray Dogs” durchaus gute Ansätze zeigt: Gerade der eröffnende Titeltrack porträtiert das grimmige und schmutzige Gesicht des Genres ganz gut. Auch kommt hier das progressive Element zum Tragen wie auch ein gewisser Groove.
CHOROSIA könnten noch ausgefeilter agieren
Doch gibt es auf der EP auch Durchhänger: “The Shrike (Fire Assault)” fehlt etwa die kompositorisch feine Klinge. Etwas mutiger ist da schon das zehnminütige “Reflections”, wo die Band in den ersten Minuten auf sanfteren Clean-Gesang und langsam angeschlagene und nicht verzerrte Gitarren setzt, ehe es wieder härter, aber leider nicht sehr viel schneller wird. Hier könnte die Band noch ausgefeilter beim Songwriting agieren. In etwa so wie im abschließenden und wieder schmutzigeren “Hands, Switchblades, and Vile Vortices”, das die Scheibe ansprechend abschließt.
Veröffentlichungstermin: 15.09.2023
Spielzeit: 34:30 Min.
Line-Up:
Florian Zeus – Gesang & Gitarre
Anto Pranjić – Gesang & Gitarre
Gregory Reinig – Schlagzeug
Chris Turner – Bass
Label: Grazil Records / Kvlt und Kaos Productions
Mehr im Netz: https://chorosia.bandcamp.com/
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/chorosia/
CHOROSIA “Stray Dogs” Tracklist
1. Stray Dogs
2. The Shrike (Fire Assault)
3. Tintinnabula
4. Reflections
5. Hands, Switchblades, and Vile Vortices (Video bei YouTube)