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BLIND STARE: Symphony Of Delusions

Der keyboardlastige Melodic Death Metal stibitzt sich zwar von den Genregrößen da und dort einige Ideen, vermengt diese aber zu einem ziemlich reifen Album, das Aggressivität und Verspieltheit zu gleichen Teilen zur Geltung kommen lässt.

Manche Dinge wurden in den letzten Monaten und Jahren schon ein wenig überstrapaziert: Melodic Death Metal, Fantasy Covers oder die generelle Suomi-Flut an Bands. Im Grunde sind diese Strapazen jedoch unabhängig voneinander über die Bühne gegangen, so dass es im Falle von BLIND STARE weniger stört, dass sie melodischen Todesblei mit massivem Keyboard-Einsatz offerieren, das Ganze in ein Cover verpacken, das keine wirklichen Rückschlüsse auf den Stil der Band zulässt, und obendrein aus Finnland kommen.

Zur Musik ist zu sagen, dass das junge Sextett durchaus Anleihen von musikalischen Größen wie das Symphonische von DIMMU BORGIR oder das technisch Verspielte etwa von IN FLAMES nimmt. Auch Parallelen zu DIVERCIA kommen mir in den Sinn, wenn die Keyboard-Teppiche ausgebreitet werden und der Gesang vom vorherrschenden Black Metal-Gekrächze zu cleanen Passagen wechselt. Letztere werden im übrigen fast ausschließlich im Chor vorgetragen; das geht großteils in Ordnung und verleiht der Musik einen folkigen Anstrich, fällt jedoch hin und wieder ein bisschen aus dem harmonischen Rahmen.

Zusätzlich fischen die Albumdebütanten Riff-mäßig auch in Thrash/Speed-Gewässern, was der leicht düsteren, melancholischen Atmosphäre der CD eine stimmungsvolle Auflockerung kredenzt. Hervorhebenswert erscheint mir zudem, dass das Keyboard im Falle von BLIND STARE durchaus Sinn macht und trotz des massiv eingeräumten Spielraums kaum die Songs überlädt. Ein Kompliment also an Tastenmann Zacharias E. Aarnio, der dem Instrument auch stilistisch eine große Bandbreite entlockt.

Insgesamt hinterlassen die Finnen mit Symphony Of Delusions eine erste vielversprechende Duftmarke, die zwar noch ein wenig vom Geruch anderer Bands geprägt wird, aber schon den einen oder anderen eigenständigen Ansatz erkennen lässt.

Veröffentlichungstermin: 13.05.2005

Spielzeit: 42:48 Min.

Line-Up:
Anders Öström – Guitar

Zacharias E. Aarnio – Keyboards

Jaakko Jazz Lehtinen – Guitar

Timo Palokankare – Drums

Kalle Lahti – Bass

Eino Tuominen – Vocals

Produziert von Kari Nieminen
Label: Arise Records

Homepage: http://www.blindstare.net

Email: eino@blindstare.net

Tracklist:
1. Central Theory

2. My Black Letter

3. Ender

4. An Insane Diary pt. II

5. The Silent Song

6. All For The Unspoken

7. Shotgun Symphony

8. Words Of Truth

9. Thornhearts

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