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BLACKSHINE: Lifeblood

Etwas angepasster und klampfentechnisch deathiger als die alten Alben. Songwriterisch nicht durchweg überzeugend, trotzdem nach wie vor mit einer gewissen Attitüde, wie sie nur wenige Bands haben.

Etwas angepasster klingen BLACKSHINE, wenn man Vergleiche zu den beiden ersten Alben, insbesondere dem Debüt “Our Pain Is Your Pleasure” zieht. Vom musikalischen Standpunkt betrachtet hat “Lifeblood” fast gar nichts an Rock´N´Rolligen Zutaten zu bieten. Die früher eher simple und rotzige Klampfenarbeit erinnert mittlerweile eher an typischere Melo-Death Vertreter mit einem kräftigen Schuss härtere SENTENCED, lediglich die Vocals tönen ähnlich dreckig wie in vergangenen Tagen und zwängen einem die Bierdose quasi bereits mit den ersten gebrüllten Zeilen in die Hand.

Die Produktion ist quasi perfekt für diese Art Mucke, schön druckvoll und mit ordentlich Wumms, aber immer mit den nötigen Ecken und Kanten versehen – jederzeit schmutzig genug, um nicht glatt zu klingen. Man wird im Prinzip dazu gezwungen mit andauernder Spielzeit zunehmend lauter zu drehen und bei Genuss im Auto sollte man besser den rechten Fuß im Auge behalten. Während das Label die Meinung vertritt es hier mit dem optimalen Soundtrack für den Herbst zu tun zu haben, würde ich eher gen Sommer tendieren, da der nun aber definitiv rum ist und die Platte ja auch an den Mann/die Frau gebracht werden soll, lass´ ich mich eben dahingehend überreden.

Songtechnisch wird auf “Lifeblood” Einiges aber nicht Alles geboten, die Schweden fahren so einige Geschütze auf um die Party nicht einschlafen zu lassen, können aber nicht durchweg punkten. Tracks wie der sehr melodische Opener “Cure In The Shape Of Noise”, der hittige Titeltrack oder das flotte “Second Rate Blasphemer” drücken gewaltig aus den Boxen und versprühen gute Laune pur, ein paar zusätzliche Wiederhaken-Melodien mehr, wie z. B. in “Stonefag”, “Unbroken” oder auf dem eben nach wie vor nicht getoppten Debüt, hätten mich aber letztendlich noch etwas mehr überzeugt; bei einem Song wie dem textlich sicherlich sehr interessanten “Face The Bastard God” geht den Jungs nämlich melodietechnisch auch mal etwas die Luft aus. BLACKSHINE bieten natürlich nach wie vor Qualität für´s sauer verdiente Geld, bauen auf Abwechslung und Eingängigkeit zugleich und haben einfach diese gewisse “Voll-auf-die-Fresse”-Attitüde, die vielen Bands abgeht, man muss aber eben rein songwriterisch ein paar leichte Abstriche machen.
Wer sich eine Mischung aus melodischem Death Metal und MOTÖRHEAD vorstellen kann, oder auf die rockigeren Sachen der ungeschlagenen THE CROWN steht, geht mit “Lifeblood” kein großes Wagnis ein und hat seine Kröten meiner Ansicht nach gut angelegt, in der momentanen Veröffentlichungsflut gibt´s aber Platten, die man tatsächlich noch dringender haben sollte.

Veröffentlichungstermin: 29.09.2006

Spielzeit: 38:16 Min.

Line-Up:
Anders Strokirk – vocals, guitar
Joakim Stabel – guitar
Fredrik Holmberg – bass
Chris Barkensjö – drums

Produziert von Tor Adolfsson, Band
Label: Dockyard 1

Homepage: http://www.blackshine.nu

Email: contactblackshine@hotmail.com

Tracklist:
1. Cure In The Shape Of Noise
2. Born A Denier
3. Lifeblood
4. Stonefog
5. Powerghoul
6. Unbroken
7. Burn The World
8. Face In The Bastard God
9. Dwell In Black
10. Second Rate Blasphemer
11. Denial Of Pain

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