BLACK SHAPE OF NEXUS: Microbarome Meetings

Ambient/Drone, komplett anders als BLACK SHAPE OF NEXUS´ Debütalbum, aber mindestens genauso verstörend.

Wer aus der Not eine Tugend macht, freilich, hat die größeren Chancen zu überleben und auch in schier ausweglosen Situationen eine gute Figur zu machen. Deutschlands beste Sludge-Band BLACK SHAPE OF NEXUS fand sich Anfang des letzten Jahres ohne Drummer. Was tun? Trübsal blasen? Auflösen? Sicherlich nicht. BLACK SHAPE OF NEXUS nutzten die Gunst der Stunde, um ein übles Gebilde zu formen und zu gestalten, ein Monster, das langsam aber sicher in seiner ganzen Schwärze sich verteilt, wie Blut, das auf den Boden tropft, so lange bis die verdammte Bude unter Wasser, pardon, Blut steht. Und dabei alles andere als Sludge ist.

Abartige, finstere Drone-Eskapaden mit der nötigen Dezenz nehmen den Hörer in Gefangenschaft, sind nicht sonderlich brutal und auch nicht ganz so misanthropisch wie das, was SUNN o))) auf Black 1 verbrochen haben, viel mehr ist der dauerdröhnende Ambient von BLACK SHAPE OF NEXUS wie der Soundtrack zu einem pechschwarzen Science Fiction-Film, als hätte John Carpenter heutzutage ein Remake von 2001 – Odyssee im Weltall gedreht, selbst komponierten Soundtrack inklusive. Der Titel Microbarome Meetings trifft den Nagel auch sehr gut auf den Kopf, selbst wenn vertonte Mikrobarome doch sehr abstrakt sind. Heißt, viele flächige, von Hall unterlegte dröhnende Bässe, die gar außerirdisch klingen, dröhnen eine Stunde lang, drüber schwirren seltsame Gitarren und unheimliche Synthesizer. Und aus dem Hintergrund, quasi wie ein Messer im Rücken, ertönt immer wieder völlig übles und schwer verzerrtes Gekreische, das die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Und doch gibt es auch hier neue Herangehensweisen, wie das bizarre Flüstern beim letzten Track dieses Albums.

Nicht selten wird dies sehr chaotisch, oftmals bleibt man aber auch an den melancholischen Tönen hängen, die sich im Vordergrund bewegen, wie ein Quadrat, das in einem anderen Quadrat schwerelos schwebt. Besonders geglückt ist dies beim dritten Track, doch egal um welches Stück es sich handelt, BLACK SHAPE OF NEXUS präsentieren stets ein hohes Niveau. Klar, Microbarome Meetings ist komplett anders als das Debütalbum des Kollektivs, aber nicht minder verstörend und beeindruckend. Natürlich ist dies keine Musik für jede Gelegenheit, aber wenn das Licht gedimmt wird, ebenso die Stimmung und die Färbung der Seele, dann wird dieser Trip zu etwas ganz Besonderem. Nur zu empfehlen, wenn ihr Heaviness auch anders definieren könnt, als mit der Wucht einer übelgelaunten Sludge-Band. Dann jedoch dürft ihr euch diesen extremen, abgefahrenen Trip unter keinen Umständen entgehen lassen.

Veröffentlichungstermin: 1. August 2008

Spielzeit: 66:49 Min.

Line-Up:
Malte Seidel – Vocals
Ralf Bernhardt – Guitar
Geb – Guitar
Michael Bergweilger – Bass, Vocals
Marius Z. – Drums

Label: Ecocentric Records

Homepage: http://www.blackshapeofnexus.com

MySpace: http://www.myspace.com/sadhusonofabitch

Tracklist:
Microbarome a
Microbarome b
Microbarome c
Microbarome d

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