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BLACK MESSIAH: Walls of Vanaheim

Noch sind es nicht neun Nachtwerke für Odin, sondern “erst” sieben – das beirrt BLACK MESSIAH aus Gelsenkirchen indes nicht. Seit 1992 widmen sie sich den schwarzmetallisch-paganen Klängen und auch ihr siebtes Album “Walls of Vanaheim” ist thematisch keine Ausnahme.

Vom Aufbau her gehen BLACK MESSIAH indes weniger breit getretene Wege. 15 Songs und 72:15 Minuten Spielzeit – das verheisst Intermezzi. Und die gibt es dann auch zuhauf auf “Walls of Vanaheim”. Immer wieder ertönen gesprochene Passagen über Schlachten, nordische Götter und Verrat – wohlgemerkt auf Englisch, während viele Liedtexte noch immer auf Deutsch vorgetragen werden (in “Mime`s Tod” nach dem Motto “Reim dich oder ich schlag dich”). Die häufigen Sprechteile erinnern an BLIND GUARDIANs “Nightfall in Middle Earth” – und das ist nicht unbedingt gut für BLACK MESSIAH, denn wenn ihre Musik erklingt, können sie schlicht nicht gleich musikalisch fett bombastisch wie BLIND GUARDIAN sein (das kann ja niemand).

Auf der Haben-Seite können BLACK MESSIAH hingegen die Violinenarbeit verbuchen. Nicht nur im Titeltrack liefert Zagan hier tolle Arbeit ab und wagt sich auch an schneller gespielte, virtuose Parts. Diese sind sauber gespielt und stimmen vom Timing her ebenfalls – eindeutig die starke Seite von “Walls of Vanaheim”, weil die Geigenarbeit perfekt auf die Gitarrenparts abgestimmt werden, statt wenig integriert in anderen Sphären zu schweben. Von spassigen Covern wie “Moskau” (unvergessen und genial) und Saufliedern wie auf “Of Myths and Legends” haben sich BLACK MESSIAH übrigens komplett verabschiedet, da grunzt auch keine cholerische Wildsau im Gehölz.

Fazit: “Walls of Vanaheim” nimmt sich viel vor, zu viel. Den zu hohen epischen Ansprüchen genügt es nicht und die Mixtur aus englisch gesprochenen Intermezzi und deutsch gesungenen Liedern ist nicht stimmig. Die oben genannte Habenseite geht so etwas unter und trotz einiger gelungener Passagen bleibt der Eindruck des neuesten BLACK MESSIAH-Albums durchwachsen. Schade.

Label: Trollzorn Records

Bandwebseite:blackmessiah.de/
Mehr im Netz: facebook.com/pages/Black-Messiah

Line Up
Zagan – Vocals, Gitarre, Violine, Mandoline
Garm – Bass
Pete – Gitarren
Ask – Keyboards
Surtr – Drums
Donar – Lead Gitarren

Trackliste
1. Prologue – A New Threat
2. Mimir`s Head
3. Father`s Magic
4. Mime`s Tod
5. Call to Battle
6. Die Bürde des Njörd
7. Satisfaction and Revenge
8. The March
9. The Walls of Vanaheim
10. Decisions
11. Mit Blitz und Donner
12. The Ritual
13. Kvasir
14. A Feast of Unity
15. Epilogue: Farewell

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