Ich weiß nicht, ich weiß nicht, irgendwie werde ich mit amerikanischen Gothicbands einfach nicht warm. Ich will auch nicht halbgare Vorurteile, die ich eh nicht teile, als Grund anführen, es fehlt mir bei BELLA MORTE nur wie bei einigen anderen US-Grufties der entscheidende Tick Tiefgang und der rote Faden, der die dreizehn Songs auf The Quiet zusammenhalten würde. Das mag zum einen an Andy Deanes etwas zu hoher, unsicherer Stimme liegen – da mangelt es einfach an Friedhofsstaub auf den Stimmbändern – zum anderen an einer gewissen stilistischen Orientierungslosigkeit. Mal stehen Gitarren im Vordergrund wie beim beinahe punkigen Living Dead, dann übernimmt wieder die Elektronik das Ruder und zwingt das Material zu einer Kehrtwende bis hin zu reinrassigen House-Elementen (Always). Emotionalität und Atmosphäre bleiben dabei auf der Strecke. Selbst eine ruhige, kitschig-schöne Ballade namens Hope Again findet sich auf The Quiet, die allerdings durchaus gelungen ist und ihr ausladendes Arrangement locker rechtfertigt. Hier passt auch die softe Stimme von Andy Deane hervorragend. Doch Tracks wie Regret und Follow hätten gehaltvolleren Gesang gebraucht, um zu zünden. So bleibt unterm Strich zu zahme Indiemucke mit melancholischem Anstrich übrig, die zumindest in mir keinen Freund gefunden hat, zu banal und eindimensional sind mir die Songs, zu wenig kann ich mit dem Gesang anfangen.
Veröffentlichungstermin: 31.01.2003
Spielzeit: 58:02 Min.
Line-Up:
Andy Deane – Gesang, Programming
Gopal Metro – Bass, Programming
bn – Gitarre
Tony Lechmanski – Gitarre
Produziert von Kevin McNoldy
Label: Metropolis/EFA
Homepage: http://www.bellamorte.com
Email: bellamorte@bellamorte.com
Tracklist:
Regret
Logic
Whispers
First Light
The Quiet
Living Dead
Echoes
Hope Again
I Follow
Always
Christina
Ember
Wires