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AUDIOVISION: The Calling

"The Calling" ist ein solides Hardrock-Album geworden, Chris Rivels Projektband AUDIOVISION sollte somit nicht nur NARNIA-Fans ein Begriff sein…

Christian Rivel hat momentan wirklich Hummeln im Hintern. Seit der NARNIA-Fronter nämlich sein eigenes Label namens Rivel Records gegründet hat, scheint der Schwede richtig Blut geleckt zu haben und singt nun eine CD nach der anderen ein. Seine beiden jüngsten Projekte tragen die Namen DIVINEFIRE und AUDIOVISION und überraschen durch ungeahnte Frische und Ideenreichtum, auch die nahezu gleichzeitig veröffentlichten Glory Thy Name und The Calling rein stilistisch doch sehr ähnlich sind. Treibender Hardrock mit deutlichem Hang zum Melodic Metal, der durch die Gesangstimme sicherlich auch eine geringfügige Verwandtschaft zu Rivels Hauptband NARNIA erweckt – so könnte man die Musik beider Alben grob umzäunen, doch während sich die schwermetallischen DIVINEFIRE vordergründig mit kraftvollen Gitarrenriffs und höheren Tempi auseinandersetzen, gehen AUDIOVISION auf ihrem Debütalbum deutlich rockiger zu Werke.

Hinter AUDIOVISION verstecken sich neben dem bekannten Leadsänger noch weitere große Musiker, jedenfalls sind Klampfenmann Lars Chriss (LIONS SHARE) und Basser Mikael Höglund (THUNDER) schon länger keine Unbekannten mehr, und nebenbei gibt es einige Gastauftritte von Tausendsassa Bruce Kulick und Rivel´s Kumpel Eric Clayton (SAVIOUR MACHINE) zu verzeichnen, die The Calling schon vor dem ersten Hören zumindest in technischer Hinsicht vielversprechend erscheinen lassen. Schön und gut, möchte man meinen, wie steht es aber mit den einzelnen Songs?

Schon der Opener, der gleichzeitig den Titeltrack von The Calling markiert, macht den Groove deutlich, mit dem AUDIOVISION den Hörer über weite Strecken gefangen nehmen wollen: Coole Midtemporiffs paaren sich mit atmosphärischen Midtempo-Parts und münden in eingängige Hooklines, die in den meisten Fällen wohl als äußerst gelungen zu bezeichnen sind. Es ist wirklich großartig, mit welcher Leichtigkeit das beispielsweise beim coolen The King is Alive oder dem fast schon penetranten Ohrwurm Evil or Divine (der im Refrain mit fast schon techno-artigen Synthies aufwartet!) funktioniert und tatsächlich gibt es in 43 Minuten sauber produziertem Hard Rock keinen größeren Aussetzer zu vermerken, auch wenn sich das Suchtpotenzial möglicherweise nur auf erwähnte Tracks und das herausragend interpretierte Love Is Like Oxygen beschränken mag. Gerade letzterer Song überzeugt durch den, man muss es ja auch mal explizit sagen, begeisternden Gesang Rivels und vor allem bei der Strophe des THE SWEET-Evergreens hat man manchmal tatsächlich das Gefühl, ein junger Freddie Mercury wäre anlässlich dieser Coverversion von den Toten auferstanden.

Die ebenfalls überzeugende Ballade Colors – hier lässt Lars Chriss den Hörer durch sein Gitarrenspiel übrigens wieder einmal zu Butter zergehen – schließt eine rundum solide Debütplatte einer Projektband ab, bei man sich zwar durchaus fragen kann, ob sie nun wirklich notwendig gewesen ist, man dennoch nicht darum herum kommt, ihre schier makellose Qualität zu unterstreichen. NARNIA-Fans sowie Hard-Rocker sollten in jedem Falle mal ein Ohr riskieren!

Veröffentlichungstermin: 18.07.2005

Spielzeit: 43:28 Min.

Line-Up:
Chris Rivel – vocals

Lars Chriss – guitars

Andreas Lindahl – keyboards

Michael Höglund – bass

Tom Broman – drums

Produziert von Lars Chriss
Label: Rivel Records

Homepage: http://www.rivelrecords.com

Tracklist:
01. The Calling

02. The King is Alive

03. Evil or Divine

04. The Rock of My Soul

05. Read Between the Lines

06. Face to Face

07. Show Me the Way

08. Love is Like Oxygen

09. Hold Me

10. Colors

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