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ATLAS LOSING GRIP: State Of Unrest

Furioser Melodycore und Punkrock voller Hits, Hits und nochmal Hits – ein heißer Anwärter auf das Sommeralbum des Jahres.

Danke, Markus. Danke, dass du mich zu meinem Glück zwingst und mir ATLAS LOSING GRIP empfohlen hast. (Zwangszuteilung ist so ein hässliches Wort.) Bei der Beschreibung neue Band des SATANIC SURFERS-Sängers dachte ich sofort an einen schwachen MILLENCOLIN-Abklatsch, auch weil der Name ATLAS LOSING GRIP, seien wir ehrlich, nicht gerade der Beste ist. State Of Unrest, das zweite Album der Band um Rodrigo Alfaro ist aber der reinste Knaller, ist frisch, flott, melodisch und tritt enorm Arsch. Kein Wunder, Alfaro und seine Jungs haben eine Menge, dass ihnen auf den Sack geht, und das muss alles raus. Stichwort: Politisch und sozial denkend, mit dem Herz am rechten Fleck.

Dass diese Wut, die heute deutlich reifer ist, als das, was junge Punkbands von sich geben, auch auf die Musik abfärbt, ist selbstverständlich. Statt reinen, blumigen Skatepunk zu spielen zeigen ATLAS LOSING GRIP die Zähne, befinden sich in der Schnittmenge zwischen Punk und Melodycore, zeigen Bands wie RISE AGAINST, STRIKE ANYWHERE, MILLENCOLIN, aber auch BOYSETSFIRE, wo der Hammer hängt. Mit dem Fuß auf dem Gaspedal werden unwiderstehliche Melodien, knallende Riffs und treibende Uptempo-Grooves zu Songs verarbeitet, die eigentlich nach verflucht guter Laune klingen, aber eben doch eine Menge Wut parat haben. Angefangen von Logic, über All In A Days Work, Unrest, Feed The Fire, Closer To The End, Black Hole, Voracious Appetite, bis hin zum abschließendem Heartsease gibt es nur kurzweiliges Material zu hören, das nur selten etwas langsamer, dafür jedoch immer hart aber herzlich zulangt. Die dreizehn Songs in vierzig Minuten vergehen wie im Flug und langweilen zu keiner Zeit, im Gegenteil, wenn der Oberhit Different Hearts, Different Minds ertönt, möchte man, dass die Zeit stehen bleibt und auf Ewig nur dieses Gefühl der Auflehnung und des Sieges gegen die Obrigkeit bleibt. Damit wird die Grundintention von State Of Unrest sehr schnell klar: ATLAS LOSING GRIP geben auf diesem Album ein wundervolles Gefühl, eben dass Frustration und Zorn in etwas sehr Schönes verwandelt werden kann.

Originalität sucht man auf State Of Unrest zwar vergeblich, aber so stark das Songmaterial ist, so druckvoll das Album produziert ist, so sauber die Musiker spielen, so gemein eingängige Singalongs es gibt, so souverän die Band von Rodrigo Alfaro und seiner charakteristischen Stimme angeführt wird, gibt es, neben dem einen oder anderen kleinen Durchhänger in Bitter Blood und Contemplation, nichts zu bemängeln. Auch wenn diese beiden Stücke nicht ganz mit dem Rest mithalten können, andere Bands wären um solche Songs froh. Das Fazit zu State Of Unrest ist so kurz wie eindeutig. Wer also schwedischen Punkrock und Melodycore mag, wer keine Angst davor hat, von der Kraft und Lebensfreude von Musik angesteckt zu werden, wer einen saftigen Arschtritt braucht und findet, die oberen Zehntausend brauchen von ein paar Steinewerfern einen sauberen Denkzettel, und wer bei seinen geliebten BURNING HEART-Platten feucht im Schritt wird: Bitte ATLAS LOSING GRIP und ihrem zweiten Album die Chance geben, die sie verdienen. Nicht nur eine sehr positive Überraschung, auch ein potenzieller Kandidat für das Sommeralbum 2011.

Veröffentlichungstermin: 27. Mai 2011

Spielzeit: 40:22 Min.

Line-Up:
Rodrigo Alfaro – Vocals
Gustav Burn – Guitar
Max Huddén – Guitar
Stefan Bratt – Bass
Julian Guedj – Drums

Produziert von ATLAS LOSING GRIP
Label: Black Star Foundation

Homepage: http://www.atlaslosinggrip.se

MySpace: http://www.myspace.com/atlaslosinggrip

Tracklist:
1. Logic
2. Bitter Blood
3. All In A Days Work
4. Unrest
5. Different Hearts, Different Minds
6. Numb
7. Contemplation
8. Feed The Fire
9. Closer To The End
10. Hook, Line & Sinker
11. Black Hole
12. Voracious Appetite
13. Heartsease

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