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ASRAI: Touch In The Dark

ASRAI erfinden den Gothic Rock/Metal nicht neu, sie zeigen aber, wie man es richtig macht.

Eine ASRAI ist eine kleine, zerbrechliche Fee, die sich in einen Wassertropfen verwandelt, wenn sie gefangen wird oder dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Der perfekter Name für eine Goth-Rock-Band, deren Sängerin genauso zauberhaft, zart und gefühlvoll klingt, wie man sich ein solches Wesen vorstellt. ASRAI sind tief im Wave verwurzelt, was sich vor allem an der intensiven und melancholischen Stimmung zeigt, die bereits beim Opener „In Front Of Me“ einsetzt und den Hörer bis zum Finale „Shadows“ gefangen hält.

Die holländische Band ging bereits 1988 aus der Formation TWINS NO TWINS hervor und nach mehreren Besetzungswechseln ist die Aufstellung alles andere als gewöhnlich: hier halten Frauen mit Gesang, Keyboard und Schlagzeug die Mehrheit, nur Gitarre und Bass bleiben den Herren überlassen. Schöne verkehrte Welt, wenn solche Musik dabei herauskommt. Margriet Mol gesangliche Qualitäten kann man getrost mit Cristina Scabbia`s (LACUNA COIL) vergleichen, sie dominiert auch ähnlich stark das Gehörte. Schlagzeug und Bass geben ihr dynamische Rhythmen vor, die mit sinnlichen Violinenklängen und kleinen, aber feinen Riffs abgeschmeckt sind.

ASRAI erfinden den Gothic Rock/Metal nicht neu, sie zeigen aber, wie man es richtig macht. Die Musik hat, was einige andere Combos des Metiers mit ihren obligaten Quotenfrauen vermissen lassen: Persönlichkeit, Flair und professionelles Gefühl für die richtigen Dosen unterschiedlichster Emotionen. Da lässt sich fehlender Innovationswille leicht verzeihen.

Auf „Touch In The Dark“ schreit keine Opernstimme theatralisch rum, kein Instrument tanzt aus der Reihe, kein Ton stört. Jede Nuance passt ins Konzept und man merkt, dass die Band ausgezeichnet aufeinander eingestimmt ist. Egal ob Balladen wie „Tower“ (wunderschön) oder Ohrwürmer wie „Restless“ und „In Front Of Me“ – kompliziert sind die Kompositionen nie, dafür umso effektiver.

Das mag auch an der gelungenen Produktion von Roman Schönsee (Ex-PYOGENESIS -Basser, akt. THE DREAMSIDE, THE BLOODLINE) liegen, der bereits Bands wie 18 SUMMERS und THE CRÜXSHADOWS die nötige Druckstärke verlieh.

Das Artwork der CD ist leider enttäuschend weil so klischeebehaftet und unkreativ, das Cover ziert der altbewährte Friedhofsengel vor barocker Domkulisse, umrahmt von Rosen (gähn). Hoffentlich hält es nicht allzu viele potentielle Käufer vom Probehören ab, denn lohnenswert ist ein touch in the dark(ness) von ASRAI auf jeden Fall.

Veröffentlichungstermin: 24.05.2004

Spielzeit: 47:51 Min.

Line-Up:
Margriet Mol – Vocals & Backing Vocals

Rik Janssen – Guitar

Manon van der Hidde – Synths & Violin

Martin Kooy – Bass-Guitar & Backing Vocals

Karin Mol – Drums

Produziert von Roman Schönsee
Label: Transmission Records

Homepage: http://www.asrai.net

Email: asrai@kabelfoon.nl

Tracklist:
In Front of Me

Pale Light

Whisper

Restless

Touch In The Dark

Tower

Dream

Child

Garden

Shadows

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