ANUBIZ: Leid

Der hundertste Aufguß schon zigmal verbratener Gothic Metal-Ideen.

CDs wie diese sind ein Greuel für Musikliebhaber und -rezensenten. Diese lechzen nämlich nach Innovation, Energie, zündenden Melodien, anspruchsvollen Arrangements – und bekommen dann doch nur den hundertsten Aufguß schon zigmal verbratener Ideen. ANUBIZ aus Overath sind deshalb ein gutes Beispiel für diese Art von Musik, weil sie vermutlich zuviel alte THEATRE OF TRAGEDY-Platten gehört haben und sich für Lyriker halten. Ersteres resultiert nun in einer Musik, die als getragener Gothic Metal mit Grunzer und Sopransängerin bezeichnet werden kann, wenn auch hin und wieder mal härtere Riffs Eingang finden. Letzteres resultiert in, sagen wir mal, recht unausgereiften Ergüssen deutscher Sprache wirklich jenseits von Gut und Böse, die Geschichten erzählen von Morden, Leid und Einsamkeit. Die Musik indes klingt ausgereift und sonst nach überhaupt nichts, will sagen: guter Sound, langweilige Mucke. Der Sänger spricht mal, dann grunzt er, die Sängerin jauchzt und jodelt in den höchsten Tönen (teilweise unerträglich, dann wieder recht schön), die Gitarren spielen ihre 08/15-Riffs, und im Hintergrund plätschert ein Schlagzeug einsam im 4/4-Takt. Ein Klavier gibt es auch.

Bevor ich jetzt zu polemisch werde und somit der Band unrecht tue, möchte ich nur noch folgendes sagen: Es ist toll, wenn junge Bands sich mit selbstproduzierten Werken an die Öffentlichkeit wagen. In diesem Fall nur leider sind die Songs absolut belanglos und lassen überwiegend eigene Ideen, Dynamik und Spannung vermissen. Die trivialen Texte tun ihr übriges und machen Leid letztlich zu einem typischen Beispiel für Gothic-metallische Einfallslosigkeit jenseits von Gut und Böse. Schade.

Kontakt:

Jörg Erkelenz

Lorkenhöhe 33

51491 Overath

Spielzeit: 38:54 Min.

Homepage: http://www.anubiz.de

Email: info@anubiz.de

Tracklist:
Narben

Ein leerer Blick

Totenzimmer

Elenor

Spiel mit mir

Epedemic

Mein letzter Weg

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