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ANIMA: Enter The Killzone

Relativ profilloser Death Metal mit Deathcore-Einschlag.

War früher das Motto ‘höher, schneller, weiter’ der Leitsatz vieler aufstrebender Bands, so heißt es nun ‘brutaler, tiefer, brachialer’. Unverändert bleibt hingegen die Tatsache, dass diese einfache Rechnung nicht immer aufgeht, und eine Formation, wie in diesem Fall ANIMA, ihren Sound dadurch komplett gegen die Wand fährt. Denn wer seine Musik konsequent auf Dampfwalzen-Death Metal mit leichtem Deathcore-Einschlag ausrichtet, sollte seine Kompositionen trotzdem über Albumlänge hinweg frisch halten.

Und genau hier versäumt “Enter The Killzone”, Akzente zu setzen. Was zu Beginn mit einem Song wie “Loner’s Reflection” noch halbwegs interessant anfängt, verliert mangels prägnanter Hooklines und Abwechslung schnell an Reiz. Der beständige Wechsel zwischen Growls und gekeiften Schreien allein reicht eben nicht. Wiedererkennungswert sucht man auf “Enter The Killzone” genauso vergebens wie Dynamik. Da ändert auch das vergleichsweise ruhige Interlude “Black Night”, das an klassische Slasher-Filme angelehnt ist, wenig.

Selbst das geduldigste Ohr ermüdet bei ANIMA auf halber Strecke

Weil ANIMA nämlich ansonsten in erster Linie richtig brutal klingen möchten und dies durch eine erschreckend künstliche Produktion samt sterilem Schlagzeugsound zusätzlich forcieren, ermüdet auch das geduldigste Ohr spätestens auf halber Strecke. Erst gegen Ende, wenn die Jungs ihren THE BLACK DAHLIA MURDER-Einfluss deutlicher durchschimmern lassen, erreichen sie mit “Welcome To Our Killzone” und “I Am Sick I Want To Kill” die Aufmerksamkeit, um die sie zuvor vergeblich gerungen hatten. Richtig gelungen ist vor allem der Rausschmeißer “XXXIII”, bei dem dank Streicher- bzw. Keyboarduntermalung der sonst staubtrockene und schleppende Death Metal einen atmosphärischen, ja fast schon morbiden, Anstrich bekommt.

Über den Durchschnitt rettet die insgesamt stärkere zweite Hälfte Enter “The Killzone” jedoch nicht. Dafür biedern sich ANIMA zu sehr dem Trend an, ersticken mit ihrem brutalen Riffgewitter aufgrund fehlender Dynamik eben die Brutalität und berauben sich so selbst ihres eigenen Rückgrats.

Veröffentlichungstermin: 26.02.2010

Spielzeit: 40:43 Min.

Line-Up:
Robert Horn – Vocals
Justin Schüler – Bass
Steven Holl – Guitar
André Steinmann – Guitar
Benjamin Kühnemund – Drums

Produziert von Sebastian Reichl
Label: Metal Blade

ANIMA “Enter The Killzone” Tracklist

01. Intro
02. Incarceration
03. Loner’s Reflection
04. Cu(n)t & Twist
05. The Man Eater
06. Carnage Provoked
07. Black Night
08. The Omnipotent Torture King
09. Welcome To Our Killzone
10. Necromantica
11. I Am Sick I Want To Kill
12. XXIII

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