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7TH NEMESIS: Deterministic Nonperiodic Flow

Die Franzosen drehen mit neuem Line-Up an den richtigen Schrauben und bringen ihren technischen Death Metal so auf ein neues Niveau.

Mit solch einem Schritt hatte ich nicht gerechnet. Seit dem ohnehin schon guten „Archetype Of Natural Violence“ hat sich im Hause 7TH NEMESIS richtig viel getan. So viel sogar, dass der Vorgänger im Vergleich zu „Deterministic Nonperiodic Flow“ wie ein besseres Demo-Tape wirkt. Die Franzosen haben nicht nur ihr Line-Up runderneuert – neben den Abgängen von Gitarrist Nicolas und Schlagzeuger Efflam wurde auch Sänger Sargon, die Achillesferse des letzten Albums, durch den mächtigeren und souveränen Greg T. ersetzt. Sie haben auch sonst an den richtigen Schrauben gedreht. Die Produktion ist differenzierter und verleiht der Scheibe dadurch mehr Transparenz. Die Songs selbst sind durchdachter und schlüssiger, auch wenn die ausgefallenen Parts wie die Akustikgitarreneinschübe des vorherigen Outputs der Vergangenheit angehören. Ist aber halb so wild, solange das Sextett ihr Material im Griff hat.

7TH NEMESIS geben sich an den richtigen Stellen gereift

Um dies unter Beweis zu stellen, eröffnet mit „Distorted Mass (Of Unformed Matter)“ direkt ein Monstrum von zehneinhalb Minuten. Repetitiv wird das Stück trotz seiner Ausmaße nicht. Der technische Death Metal besitzt genug Wendungen und Einfälle, um die Songlänge abwechslungsreich auszufüllen. Ein leiser Zwischenpart, ein Sprachsample, eine urgewaltige Riffwand – die originellen Ideen reißen nicht ab. So zieht sich der Mittelteil von „Reverse Engineering“ scheinbar unendlich in die Länge: Die Gitarren walzen behäbig voran, langsam und stetig, so dass es beinahe zur Qual wird. Erst nach minutenlanger Tortur lösen 7TH NEMESIS die Daumenschrauben und lassen die aufgestaute Urgewalt in einem Midtempo-Deather kulminieren, der nach einem Solo direkt in „The Sarcastic Maze“ mündet, wo Tempowechsel und Breaks eine Kraterlandschaft hinterlassen. „Random Ascension“ rückt den Fokus anschließend auf die dort omnipräsenten Leadgitarren, ohne an Härte einzubüßen.

Monoton wird der technische Ansatz der Pariser also nicht, obwohl „Deterministic Nonperiodic Flow“ zugegebenermaßen nicht immer leicht zu verdauen ist. Belohnt werden die Anstrengungen dafür mit einem starken Werk, das sich an den richtigen Stellen gereift und vor allem ausgefeilt gibt. Was das berüchtigte Besetzungsroulette so alles bewirken kann…

Veröffentlichungstermin: 15.11.2011

Spielzeit: 45:12 Min.

Line-Up:
Greg T. – Vocals
Alex S. :-Guitars
Etienne G. – Guitars
Alex G. – Bass
Hicham H. – Sound Effects
Nico M. – Drums

Produziert von Francesco Ugarte und Thibault Chaumont
Label: Great Dane Records

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/pages/7th-Nemesis/22936822032

7TH NEMESIS „Deterministic Nonperiodic Flow“ Tracklist

01. Distorted Mass (Of Unformed Matter)
02. Seeding Devolution
03. Legacy Of Supremacy
04. Reverse Engineering
05. The Sarcastic Maze
06. Random Ascension
07. Ashes Of A New Era