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LAST BEAUTIFUL JUNE: Schemes [Eigenproduktion]

Trotz mittelschwerer Probleme hie und da ringt "Schemes" hartnäckig um eine eigene Identität im Metalcore-Genre. Ein Fortschritt!

Dass nach dem Demo “Welcome To The Crisis” nun ein Album mit dem Titel “Schemes” folgt, lässt sich mit Fantasie auch auf eine Metaebene projizieren. War Erstgenanntes noch streckenweise konfus und wusste nicht so recht, wohin es gehen soll, drängt “Schemes” nun stark und bestimmt in die Metalcore-Ecke, die man insbesondere mit sanftem Klargesang erobern möchte. Die Fahrtrichtung ist also gefunden, komplett rund läuft der Motor aktuell aber noch nicht, das sei schon verraten.

Ins Stottern kommt “Schemes” immer dann, wenn das Songwriting hakt. Dann zersprengen abrupte Tempowechsel und eine unrunde Abstimmung den Fluss, vor allem “Sentenced To Life” erweckt dadurch den Eindruck einer Blaupause. Andererseits zeugt der gelungene Wechselgesang in “…Like Daggers In Systems…” von kompositorischer Reife, die Gitarrenarbeit in Selbigem von mehr Finesse als das bloße Runterholzen ausgelutschter Schwedenriffs.

Bei LAST BEAUTIFUL JUNE ist seit dem Demo einiges vorwärts gegangen

Insofern ist “Schemes” ein großer Fortschritt, da sich LAST BEAUTIFUL JUNE um mehr Eigenständigkeit mühen und konsequenterweise die altbekannten Standardrezepturen nach bestem Willen im Schrank lassen. Zugegeben, nicht jeder Part in “Power To Be” ist dadurch spannend. Wie “Moments Pt. 1 – Déploration” dafür versucht, im Grenzgebiet des Metalcore-Genres eine konsternierte Note einfließen zu lassen, ist aller Ehren wert. Hier zeigt sich auch der zerbrechliche Klargesang von seiner besten Seite. Eine sanfte und glatte Stimme steht den harschen Shouts entgegen, lässt sich von ihrem Konterpart aber noch zu sehr einschüchtern. Daher darf vor allem dieser Part am Mikro gerne mutvoller auftreten – so schlecht ist der Gesang nicht, wenn er denn mal auf festen Beinen steht.

Die auflockernden Instrumentalstücke, allen voran das akustische “Cartharsis”, untermauern schließlich den Eindruck, dass bei den Jungs einiges vorwärts gegangen ist. “Schemes” ist vielleicht nicht der große Wurf und auch die stilistische Neuorientierung hat ihre eigenen Probleme mit sich gebracht, doch die kleinen Stolpersteinchen sorgen zusammen mit der DIY-Produktion immerhin für eine authentische Erfahrung. Eine Erfahrung im Übrigen, die für LAST BEAUTIFUL JUNE wegweisend sein könnte – auch wenn sie abseits der Genrespitze gemacht wurde.

Veröffentlichungstermin: 07.04.2012

Spielzeit: 36:48 Min.

Line-Up:
Thomas  – Vocals
Robby – Guitar, Vocals
Björn – Guitar
Steffen – Bass
Robert – Drums

Produziert von LAST BEAUTIFUL JUNE
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.lastbeautifuljune.net/
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/lastbeautifuljune

LAST BEAUTIFUL JUNE “Schemes” Tracklist

01. Confessions
02. Sentenced To Life
03. …Like Daggers In Systems…
04. Manifesto
05. Power To Be
06. Moments Pt. 1 – Déploration
07. Cartharsis
08. Moments Pt. 2 – Villanella
09. Feed The Dumb

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