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IN HEAVEN: Darchangel

Eine dumpfe Produktion verbündet sich mit langweiligen Gothic-Riffs, bizarren bis schlicht melodisch und rhythmisch daneben liegenden Keyboards sowie einem übersimpel programmiertem Drumcomputer.

Fast bin ich versucht, hinter dem Titel dieser CD in Versalien den Zusatz ´Eigenproduktion´ einzufügen, denn IN HEAVEN klingen wie das personifizierte Proberaumkonzert und fordern Polemik geradezu heraus. Der Gitarrist hat mal die Gothic von PARADISE LOST gehört und will nun auch sowas machen. Die Riffs von Aaron Aedy kommen ihm zwar noch arg komplex vor, aber er bekommt schon halbwegs was gotisch Klingendes aus seinen Saiten heraus. Grunzen kann er zumal gar nicht schlecht nebenbei, findet er. Der Drumcomputer tackert alldieweil lustlos vor sich hin, nachdem der alte Schlagzeuger nicht nur mit der Selbstfindung, sondern hauptsächlich mit dem Auffinden seiner durch die Gegend gepfefferten Sticks beschäftigt war. Der Basser – naja, er ist halt der Basser. Doch dann betritt die Sängerin das Geschehen. Eine Stunde zu spät, weil sie noch mit einer Freundin bei H&M Frühlingsklamotten in Quietschgrün kaufen musste, aber das macht nix, denn sie ist die Sängerin. Sie darf das, auch wenn dadurch ihre Gesangslinien nie fertig werden. Schließlich ist sie das Ziel begehrlicher Blicke aller Anwesenden. Naja, bis auf den Drumcomputer, der stolpert sich gerade durch die stumpfen Snare-Viertel von Angel Of Darkness, während im Hintergrund eine seltsame Hupe atonal dazwischenquäkt. Schade, dass in dem Moment schon die Aufnahme für die CD über die Bühne geht, deshalb ist das Hupen auf dem Album mit drauf…

Genug gelästert. Auch völlig nüchtern und sachlich betrachtet ist Darchangel ohne Abstriche eines der unprofessionellsten Labelreleases der letzten Jahre. Eine dumpfe Produktion verbündet sich mit langweiligen Gothic-Riffs, bizarren bis schlicht melodisch und rhythmisch daneben liegenden Keyboards sowie einem übersimpel programmiertem Drumcomputer. Darüber hangelt sich Elvira Mitraka notdürftig von Mollton zu Mollton. Heraus kommt ein müder Abklatsch klischeetriefenden Gothic Metals. Kraftlos klingt das, fast so, als wäre die CD höchstens in Zimmerlautstärke eingespielt worden. Bei einem Demo mag dies ja noch als erster Gehversuch und Ausgangspunkt eines schnellen Lernprozesses durchgehen, bei einem Album, das von einer Plattenfirma vertrieben wird und sogar von Sakis (ROTTING CHRIST) soundtechnisch nachbehandelt wurde, muss das Urteil vernichtend ausfallen.

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 48:35 Min.

Line-Up:
Elvira Mitraka – Gesang

Manolis Varouhas – Gitarre, Gesang

Babis Anogeianakis – Bass

Produziert von Michalis Rinakakis
Label: Burning Star Records

Homepage: http://www.inheavenmusic.com

Email: info@inheavenmusic.com

Tracklist:
Thoughts

Betrayed

Life After Death

Angel Of Darkness

Come Out, Come Out

Cry For Me

Fading Light

Lie To Me

…With You

In Heaven

Forgiven

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