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GATES OF OBLIVION: Mirrored Reflections [Eigenproduktion]

Gesanglich misslungener Symphonic / Gothic Metal.

Mit Mirrored Reflections versuchte die Schweizer Band GATES OF OBLIVION noch einmal den Versuch, auf sich aufmerksam zu machen, nachdem es schon unter dem Namen BARDS BEYOND TIME nicht so recht mit dem Durchbruch klappen wollte. Aufmerksamkeit können die Männer und die Frau aus Bern durchaus erzielen – jedoch keine allzu positive. Denn das, was auf dem Debütalbum geboten wird, ist leider nicht als gelungene und ausgereifete Musik zu bezeichnen.

Zum einen bietet die Band Symphonic / Gothic Metal, der keine neuen Ansätze erkennen lässt, und zum anderen reicht auch die Qualität in Sachen Produktion und vor allem in puncto Gesang nicht aus, um Mirrored Reflections einer ohnehin schon eingeschränkten Hörerschaft, was dieses lange Zeit übersättigte Genre anbelangt, schmackhaft zu machen.

Produktionstechnisch machen GATES OF OBLIVION vor allem das bereits gewohnt hohe Klang-Niveau und die opulenten Orchester-Arrangements zu schaffen, die von anderen Genre-Vertretern geboten werden. Die Schweizer mühen sich dagegen mit digitalem Orchester, das auch nach Konserve klingt, und generell schwachem Sound und Mix ab – quer durch das Instrumentarium.

Schwerer wiegen allerdings die Verfehlungen im Gesang. GATES OF OBLIVION versuchen das klassische Böse-und-Biest-Spiel zu inszenieren, doch die Growls von Manuel Wunderlich sind dafür viel zu wenig aggressiv und einfach zu hoch, wodurch sie wie mühsam herausgepresst wirken. Und was Aline Bühler – quasi der andere Part im Duett-Gesang – betrifft… Ich will echt nicht jammern, aber das, was die Musical-Sängerin hier abliefert, dürfte nicht ihrer Stimmlage entsprechen. Denn bis auf die Ausnahme Road to Utopia, wo die Sängerin konsequent eine sanfte, unaufgeregte Stimme anwendet, oder gesprochene Passagen, ist der Gesang Sub-Standard. Versuche, ein rockiges Timbre in die Stimme zu legen, scheitern ebenso wie Ausflüge in kraftvollere und höhere (Opern-)Töne, wo die Sängerin zutiefst unsicher wirkt.

Neben den negativen Erlebnissen und Erinnerungen, die Mirrored Reflections zurücklässt, sollen auch positive Elemente erwähnt werden: die Spielzeit von stolzen 70 Minuten, obwohl sie anhand unnötig in die Länge gezogener Songs gestreckt wirkt, und die solierenden Bemühungen von Gitarrist Alain Stucki und Keyboarder Manuel Wunderlich – vor allem in Dark Embrace liefern sich diese beiden Instrumente ein nettes Duell.

Veröffentlichungstermin: 16.01.2012

Spielzeit: 70:19 Min.

Line-Up:
Aline Bühler – Gesang
Alain Stucki – Gitarre & Bass
Manuel Wunderlich – Keyboards & Gesang
Markus Schlatter – Schlagzeug
Benjamin Bürgi – Schlagzeug

Produziert von Alain Stucki & Manuel Wunderlich @ Farpoint Recording Studio, Kirchberg (SUI)
Label: Eigenproduktion

Mehr im Netz: https://soundcloud.com/gates-of-oblivion/

Tracklist:
1. Into the Mirror     
2. Sunscript     
3. Dark Embrace     
4. Road to Utopia     
5. Before the Sunrise  
6. Twilight Angels  
7. Miracle Bird  
8. A Dream     
9. Before the Sunset     
10. The Moon     
11. Sister Moonlight
12. March Through
13. Mirrored Reflections

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