blank

ARCADE: A/3 Live And Unreleased

Für mich als „normalen“ RATT/Stephen Pearcy-Fan ist dieses Album nur bedingt interessant.

Die Metal-Fans der Geburtsjahrgänge bis – sagen wir mal – 1975 dürften mit dem Namen RATT durchaus etwas anfangen können. Die Band aus Kalifornien bestand aus Stephen Pearcy (Vocals), Robbin Crosby (Guitar), Warren DeMartini (Guitar), Juan Croucier (Bass) und Drummer Bobby „The Blotz“ Blotzer und veröffentlichte zwischen 1983 und 1990 sechs Alben (inkl. der legendären „Ratt“-EP), die sich (teilweise) millionenfach verkauften und monatelang in den „Billboard“-Charts hielten. Klar, RATT galten IMMER als „80s Hair Metal-Band“, was sicherlich aufgrund des nicht gerade dezenten Outfits auch richtig war.

Doch die Band hatte auch immer musikalisch etwas zu bieten, denn von weichgespültem Sound war auf den meisten Alben nichts zu hören. Im Gegenteil. Die Band agierte immer aggressiv, aber auch mit dem Gespür für ausgefeilte Melodien. Und auch wenn sie die Musikgeschichte mit ihren Songs sicherlich nicht verändert hat, so hat sie etliche Stücke frisch klingenden, geradlinigen und (manchmal auch) bluesigen Hard Rocks geschaffen, den man sich auch heute nach problemlos anhören kann. Doch hier geht es nicht um RATT, sondern um Sänger Stephen Pearcy, der die Band nach dem „Detonator“-Album (1990) verließ (und in die er von 1997-1999 zurückkehrte) und mit u.a. ARCADE (weiterhin hatte er 1996 mit Al Pitrelli die Band VERTEX am Laufen und 1995 veröffentlichte er unter dem Namen VICIOUS DELITE ein Album) eine neue Band ins Leben rief, die aber trotz zweier guter und erstaunlich harter Alben („Calm Before The Storm“, 1993 und „A/2“, 1994) im Grunge/Alternative-Strudel unterging und weit unter Wert geschlagen wurde.

“A/3 – Live & Unreleased” ist vor allem für Sammler interessant

Vor ein paar Tagen wurde nun vom pearcy-eigenen „Top Fuel Records“-Label das „A/3 – Live and Unreleased“-Album veröffentlicht, das allerdings nur für Sammler interessant sein dürfte, enthält es doch kein neues Material. Im Gegenteil. Zu hören sind fünf im Jahre 1993 aufgenommene Live-Versionen von „Dancin’ with the Angles“, „Screamin’ S.O.S.“, „Livin’ Dangerously”, „Sons and Daughters“ und „Mother Blues”, die zwar durch einen guten und rauen Sound überzeugen können, aber allesamt auch auf dem ersten Album zu hören waren. Des Weiteren gibt es noch die Demoversionen von “Nothing to Lose”, “Never Goin’ Home”, “So Good, So Bad”, “Cry No More“, “Messed up World” und “All Shook Up”, die aus dem Jahre 1992 stammen und ebenfalls später auf dem Erstling landeten.

Wirklich interessant dürften somit lediglich das live aufgenommene “Keyboard Solo” und die Demo-Version von “All Night Long” sein (keine Ahnung, ob, wo und wie dieser Song später nochmal zu hören war), aber da dieses Album wohl eh nur für echte Sammler gedacht sein dürfte, sollten sich diese durchaus mal nach der Platte umsehen. Für mich als „normalen“ RATT/Stephen Pearcy-Fan ist dieses Album nur bedingt interessant.

Spielzeit: 52:15 Min.

Line-Up:

Stephen Pearcy – Vocals
Frankie Wilsey – Guitar
Fred Coury – Drums
Donnie Syracuse – Guitar
Michael Andrews – Bass

Produziert von Diverse

Label: Top Fuel Records

ARCADE “A/3 – Live & Unreleased” Tracklist

1. Dancin’ with the Angles
2. Livin’ Dangerously
3. Nothing to Lose
4. Never Goin’ Home
5. All Night Long
6. Keyboard Solo
7. So Good, So Bad
8. Screamin´ S.O.S.
9. Cry No More
10. Messed up World
11. Sons and Daughters
12. Mother Blues
13. All Shook Up

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner