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ABEYANCE: Experience is the words that are written

Frickeliger Postcore/Metalcore, noch nicht hundertprozentig durchgebraten

ABEYANCE bedeutet so viel wie Schwebezustand. Und irgendwie befindet sich die Band auch in einem solchen. Zwischen Hardcore, Postcore und Metal. Zwischen richtig gut und gut gemeint. Zwischen THE DILLINGER ESCAPE PLAN und KILLSWITCH ENGAGE. Zwischen sehr vielen guten Ideen und einigen weniger guten.
Zu hören gibt es viel cooles Stakkato-Gebolze, fieses Gegrowle, MESHUGGAH-artiges Riffing, ungerade Takte, überraschende Wechsel und dann plötzlich cleane Gitarren und klarer Gesang.
Es ist verdammt schwer das alles unter einen Hut (respektive eine Basecap) zu bringen. Und leider gelingt es der Band nicht immer. Ihre Stärken hat diese Platte eindeutig in den langsamen Passagen, wie in der Bridge von Another God fails, deren cooles Riff dann genialerweise sogar noch einmal noch langsamer gespielt wird. Klasse! Leider entblößt genau dieser Song auch die Schwächen der Platte, denn der cleane Part ist einfach nur misslungen und fügt sich nicht wirklich in den Song ein. Dasselbe passiert auch in Residual Image .
Solche Ausfälle gibt es beileibe nicht in jedem Song und deswegen wäre es falsch, den Stab über der Band zu brechen, denn es steckt eine ganze Menge Potenzial in dieser Platte. Die Jungs aus Long Island verstehen es wirklich, packende, maschinell klingende Riffs zu schreiben und trauen sich auch, diese in gewagte Songstrukturen zu packen. Und immer dann, wenn es gelingt, ist es genial. In the way we hang our heads ist ein erstklassiger, fieser PostCore-Post-Metal-Post-Fröhlichkeits-Song, mit einem echt mörderischen Riff und von dieser Qualität gibt es einige auf dieser Platte. Und wenn es gelingt, die harmonischen Parts organisch in die Songs einzufügen, wie in The Paths that lie before us, dann entsteht Gänsehaut.
Leider ist es aber so, dass bei dem zweifelsohne hohen Anspruch, den die Band an sich selbst hat, ein misslungener Song sofort auffällt und hängen bleibt. Manchmal kann einen durch Zu-Viel-Wollen auch das, was man beherrscht mit in den Abgrund reißen.
Unterm Strich ist es aber trotz dieser, leider so auffälligen Makel eine sehr interessante und irgendwie auch faszinierende Platte, die einem viel abverlangt, aber auch in der Lage ist zu geben. In einen Schwebezustand des puren Glücks kann sie mich nicht versetzen, aber in einen des Fragens und Suchens, und das ist ja auch ein sehr interessanter Zustand. Als absolut positiv muss man auch noch die lesenswerten Texte hervorheben, die leider im Metal in der Qualität nicht an der Tagesordnung sind.
Eine nähere Beschäftgung mit ABEYANCE sei jedem ans Herz gelegt, der es etwas schräg und ausweglos mag, denn diese Band hat ihre Entwicklung sicher noch vor sich.

Veröffentlichungstermin: 18.08.2006

Spielzeit: 43.54 Min.

Line-Up:
Joe Dono – Guitar
Tom Vicale – Drums
Scott Tobe – Vocals
Joe Meyer – Bass
Gary Foster – Guitar

Produziert von John Machado and Abeyance
Label: Crash Music

Homepage: http://www.myspace.com/abeyance

Tracklist:
1. Another God fails
2. Moment of Clarity
3. Eyes slowly open
4. In between social niceties
5. In the way we hang our heads
6. Parted like waves
7. Cliff notes of live
8. Resudual Image
9. The Paths that lie before us
10.And I truly walk alone

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