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CHUCKY`S BABY [Filmkritik]

Die Mörderpuppe Chucky ist zurück und dazu seine ganze Familie, die die Adams Family wie den netten Haufen von nebenan aussehen lässt.

Das Kind von Chucky und Tiffany, des am Ende vor dem Kinopublikum von „Chucky und seine Braut“ (1998) gezeugt wurde, sitzt irgendwo in Großbritannien vor dem Fernseher und sieht seine Eltern in einem Fernsehbericht vom Set von „Chucky goes Psycho“, der Verfilmung des mörderischen Lebenswerks der mittlerweile leblosen Puppen. Prompt macht es sich auf den Weg nach Hollywood, um endlich bei Chucky und Tiffany zu sein. Mit Hilfe von Chuckys Amulett und einem Zauberspruch erweckt es seinen Vater und seine Mutter wieder zum Leben. Diese sind mangels Anhaltspunkten jedoch ganz und gar uneins über Geschlecht und Erziehung ihres Kindes. Tiffany sieht im Nachwuchs des gruseligen Paars ein Mädchen („Glenda“) und möchte dem Morden absagen, was ihr im Verlaufe des Films nicht immer gelingt. Chucky hingegen ist davon überzeugt, dass es sich bei seinem Kind um einen Sohn („Glen“) handelt, der in seine blutigen Fußstapfen treten soll, was ebenfalls Probleme bereitet, denn Glen oder Glenda will gar nicht so sein wie seine Eltern. Mit diesem schwelenden Familienkonflikt im Hintergrund versuchen Chucky und Tiffany endlich das Dasein der Familie als Puppen zu beenden und mit ihren Seelen wieder in einen menschlichen Körper zurückzukehren. Opfer soll Jennifer Tilly sein, die sich, in einer selbstironischen Rolle als wenig beachtete Schauspielerin, selbst spielt und versucht eine Rolle im Epos „Jungfrau Maria“ von Produzent Redman (Rapper Redman) zu bekommen.

Nach 17 Jahren Chucky ist es schwierig, den Mythos am Leben zu erhalten. Der Chucky, der in seiner ersten Leinwand Erscheinung mit einem riesigen Messer bewaffnet durch die Wohnung von Andy Barclay schlich und sich mit seiner Erscheinung als Puppe als Alptraum manifestierte, ist nicht der Chucky des Jahres 2005. Zwar verzichtet Regisseur Don Mancini glücklicherweise auf gerenderte Puppen, aber bedingt durch die Gaststars Redman, der in seiner Rolle als Produzent weitestgehend blass bleibt und die herrlich naive, treu-doofe ex S Club 7 Sängerin Hannah Spearritt sowie die komödiantische Fokussierung des Geschehens auf die Interaktion der Puppen wird Chucky mehr und mehr zum Popcorn-Produkt. Zwar sind die Mörderpuppe und seine Familie noch immer klasse makaber und schräg, aber die Alpträume bleiben aus.

Filmstart: 26.05.2005

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