Am 13. März 2025 wurde das Huxleys Neue Welt in Berlin zu einem wahren Hotspot für Post-Hardcore-Fans, als SILVERSTEIN im Rahmen ihrer „25 Years of Noise“-Tour die Bühne eroberten. Unterstützt wurden sie von den Vorbands BLOOM aus Australien, THE CALLOUS DAOBOYS und THURSDAY.
BLOOM aus Australien haben als erste Vorband die Bühne gerockt – und was für ein Auftakt das war! Obwohl sie für viele im Publikum noch eine unbekannt waren, dauerte es nicht lange, bis die Energie der Band alle Anwesenden mitriss.
Vom ersten Song an zeigten BLOOM eine beeindruckende Bühnenpräsenz und musikalische Präzision. Ihre Mischung aus melodischem Hardcore und emotionalem Songwriting sorgte für eine mitreißende Atmosphäre.
Was besonders auffiel, war die unmittelbare Resonanz der Zuschauer: Bereits nach den ersten Takten waren sie vollkommen gefesselt. Spätestens zur Mitte des Sets, als Frontmann Jono Hawkey das Publikum zur Bewegung aufforderte, war klar – Berlin war bereit für BLOOM. Moshpits entstanden, Hände wurden in die Höhe gerissen und die Menge feierte die Band, als wären sie bereits ein etablierter Headliner. BLOOM haben in Berlin nicht nur neue Fans gewonnen, sondern das Publikum schlichtweg begeistert.
Fotogalerie: BLOOM

















THE CALLOUS DAOBOYS aus den USA betraten als zweite Band des Abends die Bühne und sorgten direkt für Aufsehen. Ihr avantgardistischer Mix aus Mathcore, Post-Hardcore und progressiven Elementen ist definitiv nicht jedermanns Sache – und das war auch zu spüren.
Bereits zu Beginn ihres Sets merkte man, dass sich das Publikum nicht einheitlich mit der Musik anfreunden konnte. Während ein Teil der Zuschauer von der wilden, unvorhersehbaren Dynamik der Songs begeistert war, schienen andere eher irritiert oder gar gelangweilt.
Das Bühnenchaos, das THE CALLOUS DAOBOYS entfesselten, war jedoch nicht zu übersehen. Mit abrupten Tempowechseln, schrillen Gitarrenriffs und unkonventionellen Songstrukturen boten sie eine Performance, die sich von allem anderen an diesem Abend abhob.
Ihr Frontmann versuchte, das Publikum zu animieren, aber es blieb ein gewisses Gefühl der Distanz zwischen Band und Zuschauern bestehen.
Die Band stieß auf gemischte Reaktionen, einige Gesichter im Publikum wirkten eher skeptisch. Doch genau das macht THE CALLOUS DAOBOYS aus: Sie sind keine Band für die breite Masse, sondern für diejenigen, die musikalische Extreme und unkonventionelle Strukturen lieben.
THE CALLOUS DAOBOYS Setlist
- The Demon of Unreality Limping Like a Dog
- Two‐Headed Trout
- Pushing the Pink Envelope
- Star Baby
- Violent Astrology
- Waco Jesus
- A Brief Article Regarding Time Loops
Fotogalerie: THE CALLOUS DAOBOYS












THURSDAY erschienen als dritte Band des Abends auf der Bühne und wurden bereits mit lautem Jubel empfangen. Die Band, die als eine der prägendsten Gruppen des Post-Hardcore-Genres gilt, zog mit ihrer Performance sofort die Aufmerksamkeit auf sich.
Bei jedem Song war spürbar, dass viele Fans nur auf diesen Moment gewartet hatten. Klassiker wie „Understanding in a Car Crash“ und „War All the Time“ versetzten das Publikum in Nostalgie, und die emotionale Intensität, mit der Sänger Geoff Rickly die Songs darbot, sorgte für Gänsehautmomente.
Die Band spielte mit Leidenschaft und schaffte es, sowohl alteingesessene Fans als auch neugierige Zuhörer mitzureißen.
Auf der Tour wurde die Band von Kerry McCoy, Gitarrist bei DEAFHEAVEN, unterstützt.
Während der ruhigeren Passagen hörte man förmlich das kollektive Innehalten im Saal, nur um kurz darauf wieder von mitgesungenen Refrains und erhobenen Fäusten abgelöst zu werden.
Zum Ende ihres Sets wurde die Begeisterung im Publikum noch einmal besonders spürbar. Viele haben sich sicherlich gewünscht, dass der Auftritt länger gedauert hätte, doch die Band verabschiedete sich mit dem Titel „War All The Time“ und somit mit einem emotionalen Finale, das den perfekten Übergang zum Headliner Silverstein bildete.
THURSDAY bewiesen warum sie nach wie vor eine so wichtige Rolle in der Szene spielen – und warum ihre Musik auch heute noch genauso berührt wie vor 20 Jahren.
THURSDAY Setlist
- The Other Side of the Crash/Over and Out (of Control)
- Cross Out the Eyes
- Signals Over the Air
- Jet Black New Year
- This Song Brought to You by a Falling Bomb
- Fast to the End
- White Bikes
- Paris in Flames
- Understanding in a Car Crash
- War All the Time
Fotogalerie: THURSDAY










Als SILVERSTEIN schließlich auf das Podium stiegen, war die Energie im Saal förmlich greifbar. Die kanadischen Post-Hardcore-Veteranen hatten für ihre „25 Years of Noise“-Tour ein kurzes Video auf den Bildschirmen der Bühne gezeigt, das die Anfänge und die Geschichte der Band zusammenfasste. Viele Bilder aus den frühen 2000er Jahren versetzten mich persönlich zurück in meine Teenie-Zeit, geprägt von EMO und Nu-Metal..
Mit „Skin & Bones“ als Opener legte die Band einen furiosen Start hin und brachte das Publikum sofort zum Toben. Danach folgten Klassiker wie „Smile in Your Sleep“ und „Your Sword Versus My Dagger“, doch auch die akustischen Versionen von „Call It Karma“ und „My Heroine“ wurden begeistert und lautstark mitgesungen. Besonders der Wechsel zwischen den kraftvollen Screams von Shane Told und den melodischen Passagen sorgte für die typische SILVERSTEIN-Dynamik, die die Band seit zweieinhalb Dekaden auszeichnet.
Die Stimmung im Publikum war von Anfang bis Ende durchweg ausgelassen. Moshpits, Crowdsurfer und unermüdlich mitgrölende Fans prägten das Bild in der Halle.
Shane Told interagierte viel mit dem Publikum, bedankte sich immer wieder für die jahrelange Unterstützung und betonte, wie besonders es sei, ein Vierteljahrhundert Bandgeschichte gemeinsam mit den Fans feiern zu können.
Nach einer intensiven und emotionalen Show verabschiedeten sich SILVERSTEIN mit „Bleeds No More“ und hinterließen ein erschöpftes, aber glückliches Publikum. Es war ein Konzert, das eindrucksvoll zeigte, warum diese Band nach all den Jahren immer noch zu den wichtigsten Vertretern ihres Genres gehört – und warum ihre Songs auch heute noch genauso kraftvoll und relevant sind wie am ersten Tag.
SILVERSTEIN Setlist
- Skin & Bones
- Confession
- The Altar/Mary
- Infinite
- Bad Habits
- The Afterglow
- Aquamarine
- A Midwestern State of Emergency
- Massachusetts
- Toronto (Abridged)
- One Last Dance
- Sacrifice
- Vices
- The End (Acoustic)
- My Disaster
- Your Sword Versus My Dagger
- Call It Karma
- Smile in Your Sleep
- My Heroine (Acoustic)
- Smashed Into Pieces
- Bleeds No More
Fotogalerie: SILVERSTEIN





























