blank

MANNTRA, SOULBOUND, FLORIAN GREY: Konzertbericht – Cassiopeia, Berlin – 07.04.2024

In der verschwitzten Atmosphäre des Cassiopeia können die Konzertbesucher nicht aufhören, Seite an Seite zu feiern. MANNTRA spielen im restlos ausverkauften Szeneviertel-Club zusammen mit SOULBOUND und FLORIAN GRAY.

Es ist ein lauer Sonntagabend im April und der Frühling hat in Berlin endlich Einzug gehalten. Während die Straßen der Stadt noch voller Menschen sind, die die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen, machen wir uns auf den Weg zum RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain. Das Ziel: Der Club “Cassiopeia”, welcher bekannt für seine vielen Underground-Konzerte ist.  Heute Abend stehen MANNTRA mit Special Guest SOULBOUND und Support Act FLORIAN GREY auf dem Programm.

Die Türen öffnen sich pünktlich um 19:00 Uhr. Es dauert eine Weile, bis sich der Club füllt. Und sobald man den Konzertsaal betritt, weiß man sofort, dass es warm und schweißtreibend werden wird.

FLORIAN GREY

Um 19:30 Uhr erscheint der Opener des Abends auf der Bühne.
FLORIAN GREY ist eine Hamburger Band, die seit 2015 Musik wie Rock und Gothic mit melancholischem Pop mischt.
Grays markante Baritonstimme, die er gerne bei tiefen Noten vibrieren lässt, und seine gefühlvolle Performance fesseln das Publikum. Seine nachdenklichen Texte verleihen dem Konzert Tiefe.
Die umfangreiche Setlist, bestehend aus ganzen 12 Songs, vorrangig von den letzten zwei full-lenght Alben “RITUS” (2018 erschienen) und “Destroying Kingdoms” (von 2023), heizt dem Publikum ein.

Die sehr kleine Bühne bietet nicht viel Bewegungsradius, daher beschließt der Leadsänger der Band während des Songs “Starless Skies” vom Podium zu steigen, um sich unters Publikum zu mischen und seine Performance für ein paar Minuten in der Crowd fortzuführen.

Fotogalerie: FLORIAN GREY


SOULBOUND

Nach einer kurzen Pause tritt die Bielefelder Band SOULBOUND ins Rampenlicht und beginnt, vor dem Konzert ein wenig rumzuwitzeln. Bevor der erste Ton angespielt wird, teilt uns Johnny, seines Zeichens Kopf der Band, mit, dass Felix, der Gitarrist, aufgrund eines Unfalls nicht an der Tour teilnehmen kann. Trotz dieses Dämpfers ist die Band entschlossen aufzutreten und spielte für die heutige Show eine vorab aufgenommenen Gitarrenspur ein. Die Klampfe aus der Büchse. Um den Auftritt noch etwas aufzulockern, laden sie Leute aus dem Publikum ein, auf die Bühne zu steigen und mittels Luftgitarre Stimmung zu machen. Es melden sich mehrere freiwillige “Guitarheroes”. Unter Ihnen auch ein Member der Mittelalter-Rockband “Tanzwut”, welcher als einfacher Konzertgast mit von der Partie ist. 

Während ihres Auftritts reißt SOULBOUND einige härtere Stücke runter. Es gibt keine Barrieren, keinen Fotograben und keine Security zwischen den Musikern und den Fans. Das Berliner Publikum kann manchmal eine Herausforderung sein kann, hier jedoch wird getanzt, geklatscht und mitgesungen.
Die Band vermittelt eine Botschaft der Toleranz und des Miteinanders, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, anderer Unwichtigkeiten. Alle Menschen sind gleich, ob auf oder vor der Bühne.

Leider werden keine Lieder aus dem kommenden, im Juli erscheinenden, Albums gespielt. Allerdings besteht während der im November ‘24 stattfindenden Headliner-Tour von SOULBOUND bestimmt die Möglichkeit, ein paar Stücke des neuen Longplayers live zu erleben. Wir sind sehr gespannt darauf!

Fotogalerie: SOULBOUND


MANNTRA

Das mittlerweile ausverkaufte Cassiopeia platzt aus allen Nähten, die Luft steht und ist stickig, aber alle freuen sich auf den Hauptact.  
 
Um 21:20 Uhr wird das Licht im Club gedimmt. Nacheinander erscheinen die Kroaten auf der Bühne. Andrea Kert, dem Schlagzeuger, folgt mit bemaltem Oberkörper Bassist Zoltan Lečei. Anschließend kommen Gitarrist Dodo Pavlović, Barren King (mit Totenkopfmaske) und Frontmann Marko Sekul, mit freiem Oberkörper unter fellbesetztem Mantel. 

MANNTRA bietet dem Publikum eine Mischung aus verschiedenen Musikstilen und zeigt ihren eklektischen Zugang zur Metalmusik. Die Verschmelzung von Metal-, Industrial- und Folkelementen bietet dem Publikum ein abwechslungsreiches Konzerterlebnis. Auch verwendet MANNTRA gerne deutsche Wörter und Textpassagen in ihren sonst englischen Texten.

Die Show beginnt mit “Heathens” aus dem vorletzten Album. Besonders das Lied ‘Tanz’ gefällt uns, da es live viel energetischer rüberkommt als auf der Platte. Die Bandmitglieder haben auf jeden Fall Lust zu performen. Es wird getanzt und applaudiert. Das Cassiopeia tobt. Barren King ist im Verlauf des Auftrittes sogar mutig genug, um, trotz der niedrigen Decke des Clubs, auf einem Surfboard über das Publikum zu schweben.  Mit Liedern wie ‘Yelena’ oder ‘Ori-Ori’ präsentiert die Band weiter ihre eher folkigen Wurzeln.

Insgesamt bietet der Auftritt von MANNTRA im Cassiopeia eine abwechslungsreiche musikalische Reise, die die Vielseitigkeit und Experimentierfreudigkeit des Quintetts innerhalb des Metal-Genres unter Beweis stellt. Wir hoffen sie baldigst auch wieder auf größeren Bühnen live spielen sehen zu können, da die Band und Ihre Musik auch von der Show, den Kostümen und der Performance lebt, welche auf kleinen Podien wie dem des Cassiopeia nicht 100%ig umzusetzen sind.

Fotogalerie: MANNTRA

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner