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WINDWAKER: HYPERVIOLENCE

Einflüsse aus Pop und Mainstream? So richtig im Metalcore sieht sich „HYPERVIOLENCE“ nicht zu Hause. Deshalb richtet sich das Zweitwerk der Australier WINDWAKER an ein ganz klar definiertes Zielpublikum.

Track Nummer vier bringt es auf den Punkt: „Break The Rules“ – für WINDWAKER augenscheinlich sogar Lebensphilosophie. Grenzen setzen sich die Australier auf ihrem Zweitwerk nämlich keine, wenn sie zeitgenössischen Metalcore bestenfalls noch als Ausgangspunkt ansehen, um so ziemlich jedem denkbaren musikalischen Einfluss eine Bühne zu geben. „HYPERVIOLENCE“ ist in der Folge mehr Crossover-Scheibe denn Genre-Werk, mixt bratende Gitarren und krachende Breakdowns mit Rap und Hyperpop.

Elektronik spielt in der Folge eine ebenso große Rolle wie das Rock-Instrumentarium, während der Gesang zumeist mit zahlreichen Effekten angereichert wird. Was einen zuckrigen Song wie „SIRENS“ aber immerhin auszeichnet, sind die einprägsamen Hooks und Melodieläufe, die gerade in den warmen Sommermonaten einen Nerv treffen.

WINDWAKER spielen auf „HYPERVIOLENCE“ mit Einflüssen aus Pop und Mainstream

Voraussetzung ist jedoch immer eine grundlegende Offenheit für Stilmittel, die sonst vorwiegend im Pop zu Hause sind. Süßlich und brav präsentieren sich WINDWAKER, die ihre Stücke abseits der wenigen harten Ausbrüche immerhin kreativ in Szene setzen. So setzt der Drumcomputer im heftigen „Fractured State Of Mind“ immer dann kurze Akzente, wenn die Gitarren schweigen, wohingegen „Break The Rules“ munter zwischen Rap, Nu-Metal und Hyperpop pendelt.

Doch nicht immer gelingt dieser Spagat ohne Abstriche: Mit seiner übertriebenen Attitüde dreht sich beispielsweise das gen Hip-Hop schielende „Venom“ schnell im Kreis. Das ruhige „Haunting Me“ setzt zur Albummitte derweil eine passende Zäsur, ist aber mit seiner Mainstream-Ausrichtung nicht einmal ansatzweise in Metal bzw. Hardcore zu Hause. In diesem Spannungsfeld fühlen sich WINDWAKER hörbar wohl, weshalb sie im Laufe der 42 Minuten immer wieder in poppige Bahnen zurückkehren. „Tabula Rasa“ sowie „Hypnotised“ mischen in der Folge ebenfalls munter Sprechgesang mit verschiedenen Ausprägungen des Modern Metal.

„HYPERVIOLENCE“ richtet sich an ein ganz klar definiertes Publikum

Dass zum Ende hin der Härtepegel deutlich zurückgefahren wird, kostet „HYPERVIOLENCE“ auf den letzten Metern Schwung, dürfte gerade bei der Zielgruppe indes nicht allzu stark ins Gewicht fallen. Geschrieben haben WINDWAKER ihre zweite Full-Length-Platte für ein ganz bestimmtes Publikum: eines, das Radio- und Mainstream-Acts gleichberechtigt neben härterer Musik in der individuellen Playlist willkommen heißt; das Autotune und Computerbeats nicht automatisch als Sakrileg versteht; das durch den Mix der beiden Welten gerne auch mit gängigen Regeln bricht.

Veröffentlichungstermin: 12.07.2024

Spielzeit: 42:34

Line-Up

Liam Guinane – Vocals
Jesse Crofts – Gitarre
Connor Robins – Synthesizers, Keyboards, Programming
Indey Salvestro – Bass
Chris Lalic – Drums, Programming

Label: Fearless Records

Homepage: https://windwakerband.com/
Facebook: https://www.facebook.com/windwakerofficial
Instagram: https://www.instagram.com/windwakerofficial
Bandcamp: https://windwaker.bandcamp.com

WINDWAKER “Hyperviolence” Tracklist

1. Infinity
2. SIRENS (Video bei YouTube)
3. Fractured State Of Mind (Video bei YouTube)
4. Break The Rules (Video bei YouTube)
5. The Wall
6. Villain
7. Get Out (Video bei YouTube)
8. Haunting Me
9. Vertigo
10. Hypnotised
11. Venom
12. Tabula Rasa (Video bei YouTube)
13. Juliet