WATCHTOWER: Mathematics

Endlich! Was lange währt, wird endlich schön schräg. Die texanische Prog-Metal-Legende überrascht mit einem würdigen dritten Album.

Nun, ihr habt es sicherlich bemerkt – bei diesem Artikel handelt es sich leider nur um einen April-Scherz. Aber wir geben die Hoffnung auf ein drittes WATCHTOWER-Album nicht auf 🙂.

25 Jahre nach Control And Resistance haben WATCHTOWER nun endlich ihr drittes Album fertig! Nach Jahren des Wartens ging es nun plötzlich ganz schnell. Einer Aussprache mit Sänger Alan Tecchio (HADES) folgte ein Deal mit Inside Out – und dann brauchte es nur noch ein paar Aufnahme-Sessions für den Gesang und den Mix. Erfreulicherweise hört man dem Material nicht an, dass der Großteil bereits im Jahr 2009 aufgenommen wurde. Der Sound ist wuchtig, aber doch auch differenziert genug, um den abgefahrenen Songstrukturen gerecht zu werden.

WATCHTOWER überraschen mit einer auf den ersten Blick herrlich unprogressiven Platte. Kein Stück ist länger als 5 Minuten, es gibt auch keine Sonderauflage mit Bonus-CD und Zusatz-DVD (obwohl sich da eigentlich der 2010er-KEEP-IT-TRUE-Auftritt bestens geeignet hätte). Die Musik selbst ist dagegen komplex, wirr und genial. Das sperrige Humanity And Its Discontents zeigt am deutlichsten, dass die Band ihre Stücke noch dichter als in der Vergangenheit arrangiert hat. Ständig lösen sich die Instrumente mit der Leadführung ab und zwischendurch schreit sich Alan Tecchio die Seele aus dem Leib. Ein weiterer Höhepunkt ist ganz klar die Speed-Nummer Schrödinger`s Mosquito. Die Rettung des Progressive Metal liegt weder in den 70ern, noch in Hardcore-Elementen – sie liegt im ausgereiften Songwriting, bei dem auch die krummsten Takte flüssig klingen! Passend dazu gibt es wie eh und je tiefsinnige Texte über Politik, Gesellschaft und Wissenschaft. Ich will es nicht verheimlich: Beim ersten Hördurchgang hatte ich Freudentränen in den Augen.

Das kurze Instrumental Twin Triangle hätte in dieser Form auch auf einer Solo-CD von Ron Jarzombek stehen können und ist der einzige (kleinere) Ausfall. Ansonsten hat sich das Warten gelohnt, denn Mathematics ist ein würdiges drittes Album und ein absoluter Pflichtkauf für alle Freunde der frickeligen Eingängigkeit. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis ich alle Details der Stücke verarbeitet habe. Dass es sich hier um einen zukünftigen Klassiker handelt, ist aber schon jetzt klar.

Veröffentlichungstermin: 31.04.2014

Spielzeit: 42:24 Min.

Line-Up:
Alan Tecchio: Gesang
Ron Jarzombek: Gitarre
Doug Keyser: Bass
Rick Colaluca: Schlagzeug

Produziert von Ron Jarzombek, Doug Keyer und Desmond Child
Label: Inside Out

Homepage: http://www.watchtowerband.net/

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/pages/Watchtower/258144101528

Tracklist:
1. April
2. Humanity And Its Discontents
3. The Size Of Matter
4. Digital Mousetrap
5. Mayday in Tokyo
6. Schrödinger`s Mosquito
7. The 7 Percent Solution
8. Twin Triangle
9. Well, It Wasn´t Dortmund
10. Paradox

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