Herzlich willkommen in der Gesellschaft der toten Riffs. Was steht heute auf dem Programm? Ah, VIU DRAKH beglücken die hungrige Meute wieder mal mit einem Album. Und gleich eines vorweg: Erwartet euch bloß keine Innovationen, denn was auf diesem Album zu hören ist, ist älter als der Wendelstein. Will natürlich nicht heißen, dass dieses Album schlecht ist, denn es ist ganz charmant, was uns VIU DRAKH auf ihrem dritten Album bieten: Death-Thrash-Metal mit der Brutalität des Grindcore und dem Feeling des Punk. In dieser Mischung tummeln sich einige coole Parts zum mächtig drauf los Moshen. Dies wird mit ein paar Knüppelteilen und etlichen doomig anmutenden Riffs, die aber stellenweise sehr langatmig wirken, abgewechselt. Hier und da noch eine Prise MOTÖRHEAD und fertig ist der Sound von den vier Hallensern.
Wirklich neu ist die Mischung wahrlich nicht, aber mit einigem Herzblut dargeboten. Man merkt, dass es den Jungs Spaß macht, diese Musik zu machen, und daher ist es auch völlig berechtigt, dass es diese Platte auch nach 1992 gibt. Leider gibt es auch einiges zu kritisieren: Das Drumming ist ziemlich unspektakulär, ebenso wie der Gesang. Beides wirkt nicht besonders abwechslungsreich. Ebenso die „Death Metal“-Soli, die müssen schneller sein. Mensch, eure Hörer wollen doch Speeeeeeed! Die „Rock’n’Roll“-Soli hingegen sind an den passenden Stellen eingefügt und recht virtuos gespielt. Machmal sind sogar technisch-vertrackte Riffs vertreten, wie das Intro von „Burn“, aber das ist eher die Ausnahme. Aus dem Bauch in die Fresse.
„Death Riff Society“ ist für Death- und Thrash-Fans empfehlenswert
Das für Deather und Thrasher empfehlenswerte, aber nicht essentielle Album hat eine ungewohnte Berno-Produktion, nicht glatt poliert, dafür richtig schön dreckig und kantig. Passt zur Musik und dem punkigen Feeling hervorragend. Auch das abschließende MOTÖRHEAD-Cover „Ace of Spades“ mit Cliff von DRILLER KILLER als Gastsänger fügt sich wunderbar ein.
„Death Riff Society“ ist bestens für die nächste Bier- und Moshsession geeignet, für Konzerte sowieso, aber zum konzentrierten Zuhören ist dann doch eher etwas Technisches zu empfehlen.
Spielzeit: 45:07 Min.
Line-Up:
Thomas Fischer – Vocals, Guitar
Björn Langkopf – Guitar
David „C4“ Gabriel – Drums
Stephan Joo – Bass
Label: Moonstorm Records
VIU DRAKH „Death Riff Society“
1. Death Riff Society
2. Demon Dance
3. Mutant Gods
4. Burn
5. Peaches and Cream
6. Caravan
7. Blade Spirits
8. Worst Disease
9. Dead or Alive
10. As the Dormant Awakes
11. Silver
12. Ace of Spades