Seit 2002 existieren die brasilianischen Thrasher VIOLATOR schon. Sie entstammen also der damaligen Welle neuer Old school Thrash-Bands, die mit dem damaligen Revival in Erscheinung traten, als auch alte Helden wie KREATOR und DESTRUCTION ihren zweiten Karrierefrühling erlebten. Trotz über zwanzige Jahren Bandgeschichte und lediglich einem einzigen Line Up-Wechsel ist “Unholy Retribution” nach dem 2006er Debüt “Chemical Assault” und dessen 2013er Nachfolger “Scenarios Of Brutality” gerade mal das dritte Album. Es gab zwar noch eine handvoll EPs und Splits, dennoch bleibt das eine recht magere Ausbeute.
Qualität statt Quantität – “Unholy Retribution” ist erst das dritte VIOLATOR-Album in über zwanzig Jahren
Andererseits gab es in den letzten zwanzig Jahren ja nun wirklich keinen Mangel an old school Thrash Metal-Alben, da kann man ruhig mal Qualität vor Quantität stellen. Was das angeht, gibt es an “Unholy Retribution” mal gar nichts auszusetzen. Die acht Stücke bieten ausgezeichneten Thrash Metal, der sich sowohl von amerikanischen Bands wie SLAYER oder VIO-LENCE als auch von den Landsmännern von SEPULTURA zu “Beneath The Remains”/”Arise” Zeiten beeinflusst zeigt. Auch das Klangbild erinnert an letztere. Da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht!
Ungezügelte Wildheit trifft auf erstklassiges Songwriting – VIOLATOR wissen, was sie tun
VIOLATOR schaffen dabei sehr gut den Spagat zwischen Aggression und Energie auf der einen und erstklassigem Songwriting auf der anderen Seite. Die Songs sind schön abwechslungsreich gehalten, es gibt natürlich sehr viel schnelles Geballer aber auch eine Menge heavy Mid Tempo Mosh. Bei “The Evil Order” darf es zumindest zu Beginn auch mal ein schleppendes Tempo sein. So schafft man es dann auch mit “Vengeance Storm”, einen über sechs Minuten langen Song ans Ende des Albums zu packen, der zu keiner Sekunde irgendwie in die Länge gezogen klingt. Ganz im Gegenteil, VIOLATOR wechseln hier vom langsamen Anfang über pure Raserei zu bedrohlichem Mid Tempo und wieder zurück.
“Unholy Retribution” ist ein Jahreshighlight in Sachen Thrash Metal
Was die beiden Gitarristen an erstklasisgen Riffs raushauen ist schon verdammt stark, da liegen ganz klar die Stärken des Gitarrenduos. Die Soli sind solider Thrash-Standard, rasant und wild – das muss reichen und tut es hier auch. Die vierzig Minuten von “Unholy Retribution” gehen rum wie im Flug und ich erwische mich dabei, das Album direkt wieder von vorne zu hören. Denn VIOLATOR haben hier eines der besten Thrash-Alben zustande gebracht, die ich in letzter Zeit gehört habe. Die perfekte Verbindung von wild und ungezügelt sowie dem Songwriting erfahrener Musiker. Zusammen mit dem aktuellen CHEMICIDE-Album „Violence Prevails“ das beste, was ich dieses Jahr in Sachen Thrash Metal gehört habe.
Veröffentlichungsdatum: 05.09.2025
Spielzeit: 40:54
Line-Up:
Poney Ret Crucifier – bass,vocals
Capaça Bloody Nightmare – guitars
Cambito Chains Killer – guitars
Batera Bone Crusher – drums
Label: Kill Again Records
Facebook: https://www.facebook.com/Violatorthrash
Instagram: https://www.instagram.com/violatorthrash
Bandcamp: https://violatorthrash.bandcamp.com
VIOLATOR „Unholy Retribution“ Tracklist
1. Hang The Merchants Of Illusion
2. Cult Of Death
3. Persecution Personality
4. Destroy The Altar
5. The Evil Order (Audio bei YouTube)
6. Chapel Of The Sick (Video bei YouTube)
7. Rot In Hell
8. Vengeance Storm