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VANISH: Come To Wither [EP] [Eigenproduktion]

Die Musik erinnert an den kleinen, geradlinigeren Bruder von SYMPHONY X. Die Gitarren sind fett, die Rhythmusgruppe macht Druck, die Keyboards erweitern das Klangspektrum schlüssig und über allem thront mächtiger Gesang.

Stell dir vor, es ist Power Metal und keiner hört hin. VANISH haben mit Come To Wither eine starke EP am Start, an der es nichts zu bemängeln gibt. Die Musik erinnert an den kleinen Bruder von SYMPHONY X, verliert sich dabei aber nicht in unnötigen Prog-Eskapaden. Die Gitarren sind fett, die Rhythmusgruppe macht reichlich Druck, die Keyboards erweitern das Klangspektrum schlüssig und über allem thront der mächtige Gesang von Bastian Rose. Es gibt schöne Melodien, die geschickt Pop-Gefilde umschiffen. Und es gibt treibende Einwürfe, die genau zum richtigen Zeitpunkt für Auflockerung sorgen. Der einzige Schönheitsfehler, den ich entdecken kann, ist die Ähnlichkeit des Intros mit der PRETTY MAIDS-Nummer Savage Heart.

Warum sollte also keiner hinhören – zumal man die Songs gratis auf der Bandhomepage runterladen kann? Weil das Publikum übersättigt ist. Was hilft es, dass Come To Wither spannender und frischer klingt als die meisten Metal-Opern, die da seit geraumer Zeit von nur minimal unterschiedlich besetzten Supergroup-Projekten in die Welt gesetzt werden? Wer den Metal gerade erst entdeckt, bleibt vermutlich zuerst bei omnipräsenten Bands wie RAGE hängen und wird auch sonst seine Aufmerksamkeit erst einmal auf das Programm einiger weniger etablierter Label lenken. Mit etwas Glück bleibt noch Geld und Muse für ein paar Klassiker aus grauer Vorzeit – als Jahreszahlen noch mit 19 begannen!

Qualität ist im Heavy Metal heutzutage kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Allerdings werden VANISH langfristig sicher davon profitieren, dass sie nicht blind irgendwelchen Trends folgen bzw. sich von irgendeinem abgefahrenen Image abhängig machen. Wie weit sie so kommen, liegt weniger an den großen gierigen Plattenfirmen, sondern an denen, die das hier lesen. Sie haben die Wahl, ob sie die Lieder anhören, weiterempfehlen und genießen – oder aber eben in Sachen vielschichtiger Power Metal gesättigt sind und lieber witzige, kranke, skurille, schräge, bombastische, erbärmliche Sachen von anderen, potenziell weitaus weniger talentierten Bands konsumieren.

Veröffentlichungstermin: 20.09.2010

Spielzeit: 16:49 Min.

Line-Up:

Bastian Rose: Gesang, Keyboard
Philipp Schönle: Gitarre
Thomas Rösch: Gitarre
Daniele Dei Giudici: Bass
Ralf Nopper: Schlagzeug

Homepage: http://www.vanish-metal.com

MySpace: http://www.myspace.com/vanishmetalgermany

Tracklist:

1. The Grand Design
2. Bless The Buried Child
3. Hollow

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