VALKIJA: Days of the Rising Sun

Für denjenigen, dessen Herz auch heute noch für den 80er-Metal schlägt, der aber auch Wert auf Ausstrahlung in der Musik legt, könnte diese Band durchaus ein kleiner Schatz inmitten des immer seichter werdenden Traditionellen Metalgenres darstellen. Der Sound des Quartetts ist dabei deutlich vom Gesang von Anna Amato (aka Zoraija) geprägt, die ganz in der Tradition von Metal-Röhren wie Jutta Weinhold steht.

Blöd, dass ich mich nie nähers mit (den Anfängen von) WHITE SKULL beschäftigt habe, ich glaube diese Italien-Band wäre nicht schlecht geeignet, um Parallelen zu den Landsleuten VALKIJA zu ziehen…

Klassischer Heavy Metal gepaart mit weiblichen Vocals ist angesagt und The Seafearer steigt (nach einem kurzen Intro) gleich ein, als würde man den besten Zeiten von MANOWAR (1983-1984) huldigen wollen. Mächtig treibend stampfend beginnt man also diese Sechs-Track-Mini-CD (Song 6 ist allerdings lediglich ein instrumentales Outro), an der man als traditionsbewusster Metaller nicht vorbeischauen sollte.

Der Sound des Quartetts ist dabei deutlich vom Gesang von Anna Amato (aka Zoraija) geprägt, die ganz in der Tradition von Metal-Röhren wie Jutta Weinhold steht: weiblich, kräftig, kantig und bissig. Joséhpine Weyers, die Hauptdarstellerin der DeFeis-Metalopern (Klytaimnestra / Hel / Lilith) kommt einem ebenso vor allem bei den aggressiven Parts in den Sinn. Und so erscheint es angesichts der wirklich guten Metal-Songs fast schon unfair, die Begeisterung an der Musik von VALKIJA wieder mal so stark an der Stimme der Sängerin festzumachen – zugeben muss man aber wohl schon, dass sie maßgeblich dazu beiträgt, dass die Band aus dem Gros der Newcomer heraussticht.

Rein musikalisch gibt man sich wenig experimentierfreudig, allerdings ohne dabei langweilig zu wirken – die Songs sind einfach gut, mitreißend und durch den Gesang noch mal deutlich aufgewertet. Gleich beim Opener wird dabei z.B. durch einen kurzen mittelalterlich anmutenden Gitarrenteil für Abwechlsung gesorgt, sehr genial kommt aber vor allem die Hammond-Orgel bei der Power-Ballade The Unknwon Kadath (textlich selbstredend von Lovecraft inspiriert), das starke Erinnerungen an SHARATAN´s The Wanderers weckt und durch den etwas vertrackten Einstieg überrascht. Durch die emotionalen Vocals entsteht zudem eine ganz besondere Theatralik, die man in diesem traditionellen Metal-Kontext heute nur noch selten zu hören bekommt.

Es ist wirklich nicht so, dass VALKIJA jetzt das neue große Ding aus Italien wären. Für denjenigen, dessen Herz auch heute noch für den 80er-Metal schlägt, der aber auch Wert auf Ausstrahlung in der Musik legt, könnte diese Band durchaus ein kleiner Schatz inmitten des immer seichter werdenden Traditionellen Metalgenres darstellen. Wie wird es so schön im Presseinfo geschrieben: VALKIJA wollen mit Days of the Rising Sun erneut den typischen Sound der 80-er bieten, ohne dabei zwingend im Bild des Verteidigers gefangen zu sein… – und das merkt man irgendwie. Für mich ist Days of the Rising Sun jedenfalls ne prima Scheibe und ich bin mal gespannt, was da ein Full-Length-Album so bringen wird.

Veröffentlichungstermin: 09. März 2004

Spielzeit: 29:22 Min.

Line-Up:
Zoraja (Anna Amato) – Vocals

Jhon Turturro (Luca Rossi) – Guitar

Nikoll Hamm (Vito Grillo) – Bass

Alex Scarlata – Drums

Produziert von Gianluca Rossi

Tracklist:
1. The Seaferer

2. Lady of Steel

3. Black Angel

4. The Unknown Kadath

5. Livin´ for Death

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