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UFOMAMMUT: Ecate

Schmeicheln würde der Hekate dieses Album vermutlich schon, aber UFOMAMMUTs Huldigung der Göttin der Magie ist nicht ihr bestes Werk.

Wer sich mit den Göttern anlegt, hat kein leichtes Spiel. Oder wie Cersei Lennister es so schön ausdrückte: The Gods have no mercy. That´s why they are Gods. UFOMAMMUT ziehen aber dennoch in die Schlacht, ob an der Seite der Hekate – auch genannt Ecate – oder gegen sie sei dahin gestellt. Mit was sie kämpfen, steht aber seit jeher fest: Brachiale, maximal tief gestimmte Riffs, ein verzerrt wummernder Bass, kräftiges Drumming, psychedelische, spacige Synthesizer und beherztes Gebrüll – nichts Neues also bei UFOMAMMUT, die nach dem OroDoppel konsequent weiter machen. Vielleicht ist das alles ein wenig ausgereifter als vorher, der Gesamteindruck ist geschlossener, obwohl die verschiedenen Säulen der Musik individuell erweitert wurden. Somit kommen sowohl die Heaviness als auch die psychedelische Seite besser zur Geltung.

Das ist einerseits zwar ein kleines Kunststück, aber UFOMAMMUT büßen damit trotzdem an Intensität ein. Die Dynamikausbrüche werden etwas vorhersehbar, die meisten Songs funktionieren nach dem gleichen Schema. Die Mischung aus BLACK SABBATH, HAWKWIND und NEUROSIS gefällt nach wie vor, gerade durch den Kontrast aus konsequent eingesetzter Heaviness und spaciger Atmosphäre. Und natürlich passen auch die Riffs, aus denen teils monströse Songs entstehen: Somnium braucht etwas, bis es in Fahrt kommt, dann zermalmt es den Hörer jedoch, Temple ist eine undurchdringliche Riffwand, Chaosecret beginnt groovig und wirkt entspannt, bevor es wirklich heavy wird. Das recht kurze Plouton und der epische Abschlusstrack Daemon zeigen außerdem die aggressive Seite von UFOMAMMUT.

Ecate ist ein sehr ausgewogenes Album, obwohl es immer wieder in das eine oder andere Extrem ausbricht. UFOMAMMUTs neuntes Album folgt konsequent einem roten Faden und wirkt wie ein verstörender Trip, der zwischen Entspannung und Anspannung pendelt. Da all das wie reine Routine wirkt und UFOMAMMUT in der Vergangenheit schon mit mehr Weitblick an ihre Musik herangingen, ist Ecate lange nicht so gut, wie es hätte werden können. Ich greife schon etwas vor: MINSK beweisen mit ihrem neuen Album, wie brillant psychedelische Heaviness klingen kann. UFOMAMMUT verlassen sich zu sehr auf ihr übliches Repertoire, um wirklich begeistern zu können. Ecate ist garantiert kein schlechtes Album, gerade das erste Hören, mit dieser gnadenlosen Heaviness, bleibt im Gedächtnis und die rohe Produktion sowie das ausgezeichnete Artwork werten die Platte zusätzlich auf. Besser war das italienische Trio mit dem 2012 erschienen Doppelalbum aber zweifellos. Die Göttin Hekate würde sich über so ein Tribut vermutlich schon freuen.

Veröffentlichungstermin: 27. März 2015

Spielzeit: 45:48 Min.

Line-Up:
Poia – Guitars, Synths
Urlo – Bass, Vocals, Synths, FX
Vita – Drums

Label: Neurot Recordings

Homepage: http://www.ufomammut.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/pages/UFOMAMMUT/83336386071?fref=ts

Tracklist:
1. Somnium
2. Plouton
3. Chaosecret
4. Temple
5. Revelation
6. Daemon

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