THEODORE ZIRAS: Hyperpyrexia

Instrumentalalbum des griechischen Gitarrenhelden. Trotz endloser Soloarien übrigens auch mit Melodien versehen, für Fans also nicht uninteressant.

Prinzipiell bin ich eigentlich kein Freund rein instrumentaler Metalalben. Das liegt zum einen daran, dass ich manchmal den Eindruck habe, vielen Bands wäre aus Angst vor den ach so talentierten Mi(e)tmusikern der Sänger weggerannt, zum anderen wirken die Stücke oft wie eine Mischung aus Egobefriedigung und purer Langeweile.
Bei dem griechischen Gitarristen THEODORE ZIRAS liegt die Sache trotz des enormen technischen Niveaus etwas anders, auch wenn ich beim Lesen des Namens Derek Sherinian (selbstverständlich für die frickelnden Keys verantwortlich) zunächst einmal schwer schlucken musste.
Selbstverständlich ist THEODORE ZIRAS an seinem Instrument kein Anfänger und zieht ordentlich vom Leder, erfreulicherweise wurden die einzelnen Stücke aber immer mit sehr melodischen Grundthemen ausgestattet, die den Zugang ziemlich leicht machen. Zu einigen schnelleren Tracks, die dann auf Dauer auch mal etwas eindimensional klingen, gesellen sich jedenfalls noch diverse atmosphärisch dichte Songs wie das wirklich fantastische Solitude, bei denen man deutlich erkennt, dass einige gut gesetzte Akkorde und gefühlvolle Leads wesentlich effektiver sind als endloses Skalengeratter, welches ja in der heutigen Zeit jeder junge Gitarrist bringt, der keine Freunde und somit genug Zeit zum Üben hat. Negativ fällt eigentlich nur auf, dass die Drums auf dem kompletten Album extrem in den Hintergrund gemischt wurden und ich mich daher frage, warum man einen fantastischen Schlagzeuger wie Brian Tichy verpflichtet, wenn man die von ihm eingespielten Parts im Nachhinein für einen billigen Drumcomputer halten könnte.
Ich vertrete zudem nach wie vor die Meinung, dass für rein instrumentale Geschichten der Hard Rock- und Metalrahmen einfach zu eng gestrickt ist, als dass man mit großartigen Überraschungen rechnen könnte oder gar völlig Neues hören wird. THEODORE ZIRAS hat jedoch seine Hausaufgaben gemacht und nutzt das ihm vorhandene Spektrum auch aus. Da der Markt von metallenen Egoklampfern momentan bei weitem nicht mehr so übervölkert ist als zu den Hochzeiten Anfang des letzten Jahrzehnts und es damals ja auch eine gewisse Käuferschicht gab, kann ich mir gut vorstellen, dassHyperpyrexia dem einen oder anderen gut reinlaufen wird. Über die komplette Spielzeit ist mir persönlich das Album einfach zu abwechslungsarm, was aber wie gesagt eher daran liegt, dass mir rein stilistisch einfach zu wenig passiert. Wer auf Gitarrenhelden kann, es gerne auch mal frickeln hört und die eine oder andere Melodie mitsummen möchte, der kann mit dem dritten Album von THEODORE ZIRAS alles in allem nichts verkehrt machen!

Veröffentlichungstermin: 2007

Spielzeit: 40:28 Min.

Line-Up:
Theodore Ziras – guitars
Manos Markpoulos – bass
Derek Sherinian – keys
Brian Tichy – drums

Produziert von Matt Flinker
Label: Sleaszy Rider Records

Homepage: http://www.theodoreziras.com

Email: info@theodoreziras.com

Tracklist:
01. Child Of Scotland
02. Such And Such
03. Rapid Eye Movement
04. Solitude
05. Seven Courses
06. Salvation
07. Number One
08. Night Of The Dead
09. Hyperborexia
10. Go East

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